
L-Citrullin – eine natürliche Aminosäure mit wichtigen Funktionen
L-Citrullin: Bei jedem Entgiftungsvorgang dabei
L-Citrullin gehört zu den wichtigsten Aminosäuren im Körper und ist u.a. am Harnstoffzyklus beteiligt - einem Prozess, in dem Giftstoffe wie Ammoniak aus dem menschlichen Organismus geschleust werden. Nicht umsonst werden Aminosäuren als "Bausteine des Lebens" bezeichnet. Citrullin wird außerdem mit dem Blutdruck in Verbindung gebracht und ist eine natürliche Vorstufe von L-Arginin, das vor allem für Sportfans von Bedeutung ist. Es gibt aber noch viel mehr über die vielseitige Aminosäure zu erfahren!
Das Wichtigste in Kürze:
L-Citrullin…
- gehört zu den nicht-essenziellen Aminosäuren · kann in deinem Organismus aus Glutamin synthetisiert werden
- spielt eine wichtige Rolle im Harnstoffzyklus, der in der Leber stattfindet
- ist eine Vorstufe von L-Arginin
Was ist L-Citrullin?
Bei L-Citrullin handelt es sich um eine basische, nicht-essentielle und nicht proteinogene Aminosäure. Auch wenn die Begriffe "nicht-essenziell" und "nicht proteinogen" erstmal unspektakulär klingen, gehört diese Aminosäure zu den wichtigsten Stoffen im Körper. Denn L-Citrullin ist Teil des Harnstoffzyklus, der wichtig für die Entgiftungsfunktion der Leber ist.
Den Namen hat L-Citrullin von der Wassermelone, die im Lateinischen "Citrullus vulgaris" genannt wird. Im Jahr 1914 konnte die Aminosäure erstmals aus einer solchen Frucht extrahiert werden. Folglich ist Citrullin in besonders hohen Mengen in Wassermelonen enthalten und kommt auch häufig in weiteren Kürbisgewächsen vor. Noch mehr Lebensmittel mit hohem L-Citrullin-Gehalt stellen wir später vor!
Info.
L-Citrullin ist auch bekannt als:
-
- Citrullin
- L-(+)-Citrullin
- (S)-Cirtullin
- N5-(Aminocarbonyl)-L-ornithin
Einordnung der Aminosäure L-Citrullin
Chemisch gesehen handelt es sich bei Aminosäuren um Amine der Carbonsäuren. Citrullin ist eine L-α-Aminosäure. Das heißt, bei Citrullin sind sowohl die Carboxyl- als auch die Aminogruppe jeweils an das endständige Kohlenstoffatom, das auch α -C-Atom genannt wird, gebunden.
Unterteilt werden die Aminosäuren nach ihren Seitenketten. Diese unterscheiden sich in Struktur, elektrischer Ladung und Größe und beeinflussen so unter anderem die Wasserlöslichkeit und die Bioverfügbarkeit der Stoffe. Citrullin liegt beispielsweise in der L-Form vor. Es gibt auch noch die D-Form, diese hat für den menschlichen Körper aber keine Bedeutung, da in unserem Organismus von Natur aus nur die L-Form vorkommt und verarbeitet werden kann.
Was bedeutet nicht-essenziell und nicht-proteinogen?
Nicht-essenziell bedeutet, dass unser Körper L-Citrullin grundsätzlich selbst produzieren kann. Wie viel letztendlich in Deinem Organismus synthetisiert wird, hängt u.a. von der Zufuhr an Makronährstoffen ab, denn diese sind für die Synthese notwendig.
Nicht-proteinogen bedeutet, dass die Aminosäure nicht an der DNA-Translation beteiligt ist und nicht in Proteine (z.B. Muskeleiweiß) eingebaut wird. Es gibt über 250 nicht-proteinogene Aminosäuren. Sie kommen meist in Pflanzen und Pilzen vor und sind sehr wichtig, auch wenn sich "nicht-proteinogen" erstmal ernüchternd anhört. Aminosäuren erfüllen zum Glück noch viele weitere Funktionen im Körper und sind daher wichtige Stoffe.
Wo im Körper kommt L-Citrullin vor?
Sehr viele chemische Moleküle gehören zur Familie der Aminosäuren. Diese Moleküle sind enorm wichtig, da sie im Stoffwechsel eine entscheidende Rolle spielen. So bilden Aminosäuren nicht nur wesentliche Bestandteile von Proteinen oder Peptiden, sondern auch von Neurotransmittern und Hormonen. Ohne Aminosäuren würde deshalb sehr viel im Körper einfach nicht mehr funktionieren.
L-Citrullin spielt neben L-Ornithin und L-Arginin eine wichtige Rolle im Harnstoffzyklus, der in der Leber stattfindet. Die drei Aminosäuren sind dafür zuständig, dass Ammoniak, aber auch weitere Schadstoffe über die Nieren und schließlich den Urin ausgeschieden werden. Sie sind dementsprechend an jedem Entgiftungsvorgang beteiligt.
Wie entsteht L-Citrullin?
L-Citrullin wird in Deinem Körper vor allem auf zwei Weisen gebildet:
1. Im Harnstoffzyklus:
Beim Abbau von Proteinen im Körper entsteht Ammoniak (NH3), eine giftige Substanz. Um negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, findet in der Leber ein Entgiftungsvorgang statt. Dabei wird Ammoniak zu Harnstoff umgewandelt, um anschließend über den Urin ausgeschieden zu werden. Citrullin ist ein Zwischenprodukt dieses essenziellen Vorgangs, es wird aus Ornithin und Carbamoylphosphat gebildet.
2. Bei der Stickstoffmonoxid-Synthese (NO-Synthase):
Citrullin wird auch als Nebenprodukt der Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper gebildet. Die NO-Synthase in den Zellen wandelt Arginin zu Citrullin um und gibt dabei NO frei. Stickstoffmonoxid ist ein wichtiger Botenstoff, der die Blutgefäße erweitert und somit den Blutfluss erhöht.
Der Körper kann Citrullin als dritten Weg direkt aus der Aminosäure Arginin synthetisieren, insbesondere in den Darmzellen. Die beiden oben genannten Prozesse sind aber die, die am häufigsten stattfinden.
Wie L-Citrullin und Arginin zusammenhängen
Citrullin ist die Vorstufe einer weiteren Aminosäure, und zwar von L-Arginin (oder nur Arginin). In den Nieren wird Citrullin zu Arginin umgewandelt und bei dieser Umwandlung entsteht im Blut das Nebenprodukt Stickstoffmonoxid (NO).
Stickstoffmonoxid (NO) wiederrum spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation und Erweiterung der Blutgefäße und somit auch für den Blutdruck, die optimale Funktion der Mitochondrien sowie die allgemeine Regeneration und Belastbarkeit.
Häufig stellt sich die Frage, ob die Einnahme von L-Citrullin oder von L-Arginin sinnvoller ist. Da L-Citrullin im Körper von Natur aus in L-Arginin umgewandelt wird, erscheint es zunächst logisch, direkt L-Arginin einzunehmen. Ganz so einfach ist es aber nicht, da die Umwandlung von L-Citrullin zu L-Arginin im Körper nur sehr langsam verläuft und somit wesentlich länger dauert, was eine langfristigere Versorgung bedeutet als die direkte Einnahme von L-Arginin. Arginin ist also schneller verfügbar, Citrullin langsamer aber dafür auch langfristiger. Gerade für den Ausdauersport wird eine Kombination der beiden Stoffe Citrullin und Arginin als sinnvoll erachtet, um kurz- und langfristige Reserven zu schaffen. Für die Einnahme wird ein Verhältnis von 1:1 bis 2:1 von Citrullin und Arginin empfohlen.
Tagesbedarf & Nebenwirkungen
Wenn Du Citrullin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchtest, kannst Du mit der üblichen Einnahmeempfehlung starten. Diese liegt bei 3x täglich jeweils 1 g. Wichtig ist hierbei, dass Du auf den Anteil an reinem Citrullin achtest, denn darauf beziehen sich die Richtwerte.
Bei Citrullin-Malat entsprechen 5,28 g pro Tag etwa 3 g an reinem Citrullin. Deshalb lautet bei der Verbindung Citrullin-Malat die Empfehlung, dass täglich zwischen 6 und 8 g eingenommen werden sollen.
Höhere Dosen wie 10 g täglich werden eher im Profisport und Bodybuilding genutzt. Wichtig ist, dass Du die Einnahme immer mit einem Arzt abklärst und ggf. regelmäßig Deine Blutwerte kontrollieren lässt. Nur dann kannst Du sichergehen, dass eine höhere Citrullin-Dosierung für Dich auch passend ist.
Welche Nebenwirkungen kann es geben?
Grundsätzlich sind keine Nebenwirkungen bekannt. Wenn Du einen empfindlichen Magen hast, solltest Du Citrullin am besten zu den Mahlzeiten einnehmen.
Wenn Folgendes auf Dich zutrifft, dann solltest Du vor der Einnahme von Citrullin erst einen Arzt/eine Ärztin konsultieren:
- niedriger Blutdruck
- hoher Blutdruck (oder Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten)
- Diabetes
- Nierenerkankungen
- Lebererkrankungen
- rheumatoide Arthritis
- Du hattest bereits einen Herzinfarkt oder gehörst zur Risikogruppe
Bei einer eiweißreduzierten Diät oder der Einnahme von Medikamenten solltest Du ebenfalls Expert:innenrat einholen, denn dann kann eine Wechselwirkung nicht ausgeschlossen werden.
Bist Du schwanger oder in der Stillzeit, solltest Du auf die Einnahme von Citrullin besser gänzlich verzichten.
Wenn Du unsicher bist, dann kannst Du vor der Einnahme von einem Citrullin-Supplement Deine Blutwerte überprüfen lassen. Bei einem signifikant erhöhten Citrullin-Wert solltest Du auf jeden Fall auf die zusätzliche Einnahme von Citrullin verzichten und ggf. überprüfen lassen, aus welchen Gründen Deine Werte erhöht sind.
Info.
Interessanterweise zeigen sich negative Begleiterscheinungen beim Einnehmen von L-Citrullin oder Citrullin-Malat deutlich häufiger, wenn gleichzeitig Arginin supplementiert wird. Es könnte also sinnvoll sein, statt auf eine Kombi nur auf Citrullin bzw. Citrullin-Malat zurückzugreifen, wodurch sich gleichzeitig der Arginin-Spiegel erhöht.
Was ist eine Citrullinanämie?
Wie bereits beschrieben, ist Citrullin am Harnstoffzyklus beteiligt. Besteht ein Überschuss, dann wird es über den Urin wieder ausgeschieden. Wenn allerdings ein Mangel an dem Enzym Argininosuccinat-Synthase (ASS) besteht, dann ist es dem Körper nicht möglich, das überschüssige Citrullin abzubauen, und es kommt zur vermehrten Ammoniakbildung. Dieses Phänomen nennt sich Citrullinämie. Diese wird unterteilt in die neonatale und die adulte Citrullinämie.
Welche Lebensmittel enthalten viel Citrullin?
Citrullin ist in unterschiedlichen Lebensmitteln zu finden. Fleischesser können die Aminosäure vor allem über rotes Fleisch, Fisch und Leber aufnehmen. Da Citrullin sowohl in Obst und Gemüse, aber auch in Nüssen enthalten ist, steht es auch Vegetariern und Veganern meist ausreichend zur Verfügung.
Wie bereits erwähnt, stammt der Name Citrullin von der Wassermelone ab. Im Fleisch von Wassermelonen findet sich auch tatsächlich eine hohe Konzentration an Citrullin, der größte Anteil befindet sich allerdings in der Schale, die man ja normalerweise nicht mitisst.
Citrullinhaltige Lebensmittel:
- Melonen (Wassermelone, Honigmelone, Cantaloupe etc.)
- Kürbisse
- Gurken
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Kichererbsen
- Artischocken
- Rote Bete
- Fisch
- Fleisch, vor allem Leber
Alles über L-Citrullin als Nahrungsergänzung
Was Du hier erfährst (durch Klicken auf die jeweilige Frage kommst Du direkt zum passenden Abschnitt):
►Wie wird Citrullin hergestellt? ► Wie muss ich Citrullin lagern? ►Worauf muss ich bei der Einnahme achten? ►Wie erkenne ich hochwertige Produkte?
Wie wird Citrullin hergestellt?
Zwar wurde die Aminosäure Citrullin erstmals aus einer Wassermelone extrahiert, die Herstellung heute erfolgt jedoch nicht auf der Basis von Wassermelonen. Citrullin für Nahrungsergänzungsmittel und die Pharmaindustrie wird aus der Aminosäure Arginin gewonnen. Es gibt besonders günstiges Arginin, das aus Entenfedern extrahiert wird - Tierfreund:innen setzen aber lieber auf veganes Arginin mit optimaler Bioverfügbarkeit, so wie wir bei unserem Citrullin-Pulver.
Wie muss ich Citrullin lagern?
Damit Du möglichst lange etwas davon hast, solltest Du auf die richtige Lagerung deines hochwertigen Citrullin-Produkts achten. Diese gestaltet sich bei der Aminosäure Citrullin allerdings recht unkompliziert. Wenn keine anderen Hinweise auf der Verpackung zu finden sind, kannst Du das Präparat überall bei Raumtemperatur lagern. Wichtig ist nur, dass keine direkte Sonneneinstrahlung erfolgt und dass der Lagerort trocken und sauber ist. Auch bei Citrullin gilt: Bewahre es außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern auf.
Worauf muss ich bei der Einnahme achten?
Nimm Citrullin am besten immer zu einer Mahlzeit ein. Wenn Du einen sehr empfindlichen Magen hast, kannst Du mit einer kleineren Dosis beginnen, die Du langsam steigerst. So hat Dein Körper einerseits Zeit, um sich an das neue Nahrungsergänzungsmittel zu gewöhnen, andererseits kannst Du beobachten, ob Dein Körper die Aminosäure ohne Probleme aufnimmt. Meist reichen auch schon kleinere Dosierungen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Wie erkenne ich hochwertige Produkte?
Beim Kauf von Citrullin als Nahrungsergänzung ist es wichtig, dass keine unnötigen Zusätze enthalten sind. Künstliche Farbstoffe oder Gentechnik haben nichts in deinem Organismus verloren.
Bei L-Citrullin macht es außerdem Sinn, auf Citrullin-Malat in einem Verhältnis von 2:1 zu setzen. Manche Hersteller bieten minderwertige Produkte mit einem 1:1-Verhältnis an, weil Malat günstiger ist - Qualitätsprodukte enthalten 2 Teile Citrullin und nur 1 Teil Malat. Die Verbindung von Citrullin und Malat sorgt für eine höhere Bioverfügbarkeit, weshalb auch wir bei unserem L-Citrullin Malat Pulver auf genau diese Form setzen. Natürlich liegt unser hochwertiges Pulver im 2:1-Verhältnis vor, um Dich optimal bei Deinen Zielen zu unterstützen.
Häufige Fragen
Ihr habt Fragen? Unsere Profis haben Antworten!
Wir helfen immer gerne weiter und beantworten hier die meistgestellten Fragen. Falls Dir noch etwas auf dem Herzen liegt oder Du mehr wissen willst, melde Dich gerne beim gloryfeel-Serviceteam.
"Was ist der Unterschied von L-Citrullin und Citrullin-Malat?"
Sehr oft sind Präparate mit L-Citrullin-Malat zu finden. Während es sich bei L-Citrullin um einen Reinstoff handelt, wird beim L-Citrullin-Malat die Aminosäure Citrullin an einen Ester gebunden. Das Verhältnis sollte bei 2:1 liegen (Citrullin zu Malat). Malat ist das Anion der Apfelsäure, das dem Apfel seinen süß-säuerlichen Geschmack verleiht. Malat ist ebenfalls an biochemischen Prozessen beteiligt, vor allem an der Energieproduktion im Körper. L-Citrullin-Malat soll eine höhere Bioverfügbarkeit haben als der Reinstoff, deshalb setzen auch wir auf diese Form.
"Sollte man Citrullin und Arginin kombinieren?"
Wenn Du Ausdauersport treibst, kann die Kombination der beiden Aminosäuren für Dich Sinn machen. Arginin wird in Deinem Körper direkt verwertet und dient als schnelle Workout-Unterstützung, während Citrullin zunächst zu Arginin umgewandelt werden muss. Bei diesem Vorgang wird der wichtige Botenstoff Stickstoffmonoxid (NO) freigesetzt. Liegen beide Stoffe in Deinem Organismus vor, profitierst Du von einer kurz- sowie langfristigen Versorgung.
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