Zink (Zn): Das lebenswichtige Spurenelement
Kaum ein Spurenelement ist so wichtig wie Zink. Die Zahl der Abläufe im Körper an denen Zink einen Anteil hat ist riesig. Ebenso wie die mögliche Spannbreite von Folgen bei Zinkmangel. Auf dieser Seite erfährst du alles rund um das Spurenelement Zink.
Das Wichtigste in Kürze
- Zink ist an den meisten wichtigen Stoffwechselaktivitäten beteiligt
- Außerdem ist Zink einer der Hauptbestandteile zahlreicher wichtiger Enzyme
- Wird Zink zusammen mit den „falschen“ Mineralien aufgenommen, kann es vom Körper kaum aufgenommen werden
- Eine Überdosierung kann hingegen Vergiftungserscheinungen auslösen
Was ist Zink eigentlich für ein Spurenelement?
Spricht man von einem Spurenelement, dann ist schnell klar, dass es sich dabei um einen Nährstoff handelt, der an und für sich nur in recht geringen Mengen im Körper vorhanden ist. Zwei bis vier Gramm Zink sollte der menschliche Körper, je nach Größe, Alter und Geschlecht, immer „vorrätig“ haben, damit alle vom Zink beeinflussten Abläufe im Körper richtig vonstattengehen können.
Das Problem dabei: Zink kann der Körper nicht dauerhaft speichern. Tatsächlich kann der Körper nur weniger als 0,01 % des eigenen Körpergewichts an Zink "einlagern". Das bedeutet, dass dieses Spurenelement sehr schnell verbraucht – im Zweifelsfall ausgeschieden wird. Zink wird im Körper auch nicht selbst produziert – eine Aufnahme kann also nur über die Nahrung erfolgen.
Das alles sind Faktoren, die das Thema Zink in der Ernährung zu einem sehr wichtigen machen.
Welche Rolle spielt Zink in unserem Körper?
Zink spielt im menschlichen Körper eine sehr wichtige Rolle. Denn das Spurenelement Zink ist an einer ganzen Reihe von wichtigen Abläufen im Körper beteiligt.
Die Frage, wofür Zink gut ist, hat auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit unlängst im Rahmen der Health Claims Verordnung beantwortet.
Die Health Claims Verordnung der EU ist ein Werkzeug, mit dem die Lebensmittelwächter der Europäischen Union sicherstellen möchten, dass Scharlatane keine Nahrungsergänzungsmittel mit halbwahren oder gar ganz erfundenen werbeversprechen verkaufen. Aus diesem Grund wurde von Seiten der EU festgelegt, welche allgemeingültigen Gesundheitsaussagen im Zusammenhang mit einem jeden Nährstoff in Europa zugelassen sind. Der Positivkatalog dieser Aussagen ist in der Anlage zur Health Claims Verordnung zusammengefasst und beinhaltet eine Menge Aussagen zum Spurenelement Zink.
Das ist umso interessanter, wenn man weiß, dass hier nur solche Aussagen aufgenommen wurden, die in verschiedenen Studien mehrfach hinreichend belegt werden konnten. So finden sich in der Health Claims Verordnung beispielsweise die folgenden Aussagen zu Zink wieder:
- Zink trägt zu einem normalen Säure-Basen-Stoffwechsel bei
- Zink trägt zu einem normalen Kohlenhydrat-Stoffwechsel bei
- Zink trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei
- Zink trägt zu einer normalen DNA-Synthese bei
- Zink trägt zu einer normalen Fruchtbarkeit und einer normalen Reproduktion bei
- Zink trägt zu einem normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei
- Zink trägt zu einem normalen Fettsäurestoffwechsel bei
- Zink trägt zu einem normalen Vitamin-A-Stoffwechsel bei
- Zink trägt zu einer normalen Eiweißsynthese bei
- Zink trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei
- Zink trägt zur Erhaltung normaler Haut bei
- Zink trägt zur Erhaltung normaler Nägel bei
- Zink trägt zur Erhaltung normaler Haare bei
- Zink trägt zur Erhaltung eines normalen Testosteronspiegels im Blut bei
- Zink trägt zur Erhaltung normaler Sehkraft bei
- Zink trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
- Zink trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
- Zink hat eine Funktion bei der Zellteilung
Die Menge an verschiedenen Wirkungen, die Zink im Körper hat, zeigen klar auf, wie wichtig dieses Spurenelement im Endeffekt tatsächlich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Gestaltung eines abwechslungsreichen und gesunden Ernährungsplans auch auf ausreichend Nahrungsmittel mit Zink zu setzen.
Wenn du Schwierigkeiten hast, deinen Tagesbedarf an Zink über die Ernährung abzudecken, kannst du Zink auch über Nahrungsergänzung in dich aufnehmen. Betrachtet man die Spannbreite der körperlichen Funktionen, auf die Zink sich auswirkt, ist es kein Wunder, dass sich Experten verschiedener Lager immer wieder Gedanken darüber machen, wie viel Zink für den menschlichen Körper wirklich wichtig und hilfreich ist.
Wie hoch ist der Tagesbedarf an Zink?
Die Frage, wieviel Zink am Tag notwendig ist, ist unter Experten in Deutschland nach wie vor durchaus umstritten. Tatsächlich wurden die Empfehlungen für die tägliche Zinkzufuhr durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung E.V. erst vor einiger Zeit leicht abgesenkt. Aktuell gelten hier die folgenden Empfehlungen für den Zink Tagesbedarf in mg/Tag:
Alter | Männlich | Weiblich |
0 - 4 Monate | 1,0 | 1,0 |
4 - 12 Monate | 2,0 | 2,0 |
1 - 4 Jahre | 3,0 | 3,0 |
4 - 7 Jahre | 5,0 | 5,0 |
7 - 10 Jahre | 7,0 | 7,0 |
10 - 13 Jahre | 9,0 | 7,0 |
13 - 15 Jahre | 9,5 | 7,0 |
Ab 15 Jahre | 10,0 | 7,0 |
Schwangere | 10,0 | |
Stillende | 11,0 |
Unabhängig von den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung E. V., die von vielen Experten in Deutschland immer wieder zu Rate gezogen wird, gibt es auch zahlreiche Experten und Ernährungswissenschaftler, die einen deutlich höheren Zinkbedarf vermuten.
So sprach beispielsweise die Deutsche Apothekerzeitschrift im Jahr 2001 von einem Zinkbedarf von 15 mg täglich für einen Erwachsenen. Werdende Mütter und stillende Frauen sollten nach der damaligen Empfehlung gar 20 – 25 mg täglich zu sich nehmen.
Auch wenn seit der Veröffentlichung dieser Daten schon einige Zeit ins Land gegangen ist, zeigt der Vergleich doch deutlich, wie weit die Meinungen verschiedener Experten hier auseinandergehen.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Tagesbedarf an Zink bei Kindern und Erwachsenen?
Bereits die oben aufgeführte Empfehlung lässt klar erkennen, wie wichtig Zink gerade in der Wachstums- und Entwicklungsphase ist. Der ständig steigende Bedarf an Zink bildet einen deutlichen Unterschied zu den meisten anderen Nährstoffen, die wir mit der täglichen Nahrung aufnehmen können.
Denn wo in vielen Fällen in Sachen Empfehlung zur täglichen Zufuhr gerade einmal zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterschieden wird, sind hier die verschiedenen Schritte recht kurz gehalten. Doch das sollte Eltern keine großen Sorgen bereiten. Denn mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist es kein Problem, den normalen täglichen Zinkbedarf abzudecken.
Spurenelement Zink
Ein Problem stellt sich allerdings ein, wenn es in jungen Jahren zu Zinkmangel kommt.
Denn wo Erwachsene zu den weiter unten noch aufgeführten Symptomen neigen und damit einen zwar spürbaren aber doch leicht zu behebenden Schaden erleiden, kann ein dauerhafter Zinkmangel bei Kindern und Jugendlichen deutliche Spätschäden verursachen.
Wachstumsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, verlangsamte Entwicklung in Sachen Sexualhormone etc. – all das können Folgen von Zinkmangel bei Kindern und Jugendlichen sein. Aus diesem Grund ist es bei Kindern und Jugendlichen besonders wichtig darauf zu achten, dass der Zinkhaushalt stets ausreichend aufgefüllt ist.
Gibt es Menschen mit einem erhöhten Zinkbedarf?
Wie bereits durch die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung E.V. klargestellt wird, besteht für Schwangere und Stillende Frauen auf jeden Fall ein erhöhter Zinkbedarf. Doch mit diesen Gruppen ist die Zahl derer, die einen höheren Zinkbedarf haben, noch lange nicht erschöpft.
Gerade Zink ist ein Spurenelement, bei dem die tatsächliche Versorgung im Körper von zahlreichen Faktoren abhängig ist.
Grundsätzlich einen erhöhten Zinkbedarf haben:
- Sportler und Personen die sehr regelmäßig Sport treiben
- Menschen mit einem stressigen Lebensstil
- Personen mit Magen- und Darmerkrankungen die zu einer verminderten Aufnahme des Spurenelements führen können
- Menschen, die von Natur aus dazu neigen, viel zu schwitzen – gerade über den Schweiß geht viel Zink verloren
Wie wirkt sich ein Zinkmangel aus?
Die Auswirkungen von Zinkmangel auf den menschlichen Körper sind ebenso vielfältig, wie die Bereiche des Körpers in denen Zink benötigt wird. Deshalb ist es so schwierig einen Zinkmangel wirklich zeitnah und gut zu diagnostizieren.
Folgen eines Zinkmangels können dabei beispielsweise folgendermaßen aussehen:
- Appetitlosigkeit
- Haarausfall
- Hauterkrankungen und schwere Hautschäden
- Regelmäßige Erkrankungen bzw. ein stark geschwächtes Immunsystem
- Verzögerte Wundheilung
- Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen
- Im Fall von Schwangeren: Entwicklungsstörungen bei dem ungeborenen Fötus
- Darüber hinaus fördert Zinkmangel die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Selbst Depressionen und Lethargie können auf einen Zinkmangel zurückzuführen sein
Ein Problem, vor dem Mediziner seit Jahren stehen, ist die konkrete Bestimmung einer Zinkunterversorgung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Zinkgehalt im Körper zu bestimmen. Hierzu wird beispielsweise der Zinkgehalt im Blut, in den Haaren oder im Urin gemessen.
Das Problem dabei ist, dass es bis heute nicht abschließend nachgewiesen werden konnte, wie der Körper ganz konkret auf einen Zinkmangel reagiert. So gehen viele Experten davon aus, dass der Körper die sehr geringen Zinkspeicher, die sich beispielsweise in der Leber, in der Muskulatur und in verschiedenen Hormon- und Enzymdrüsen verbergen, öffnet und das Zink aus diesen Speichern den Zinkwert im Blut möglichst lange „künstlich“ hoch hält. So wäre also schon lange ein latenter Zinkmangel vorhanden, auch wenn die Werte im Blut noch vollkommen im Rahmen sind.
Zinkmangel feststellen
Dazu kommt, dass vor allem bei der Zinkbestimmung im Blut noch verschiedene andere Faktoren eine Rolle spielen. So zum Beispiel die Frage, wie lang die letzte Mahlzeit her ist. Selbst die Tageszeit nimmt Einfluss auf die Ergebnisse einer solchen Messung, wie Hajo Haase, ein Professor für Lebensmittelchemie und Toxologie am Institut für Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie der Technischen Universität Berlin in einem Interview erklärte (Quelle: https://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Mineralstoff-Zink-das-Multitalent-218239.html).
Nicht zuletzt dieser Umstand ist einer der Hauptgründe dafür, dass viele Ärzte in den letzten Jahren dazu übergegangen sind, der Regel „Wenn Zink hilft ist es ein Zinkmangel“ zu folgen. Das bedeutet, dass man heute nicht mehr viel Zeit dafür investieren möchte, einen Zinkmangel nachzuweisen.
Übrigens:
Wenn der Verdacht besteht, dass die vorhandenen Symptome auf einen Zinkmangel zurückzuführen sein könnten, ist eine Zink Gabe die erste Wahl. Da im Fall eines Zinkmangels die meisten Symptome mit einer Normalisierung des Zinkhaushaltes sehr schnell wieder abklingen, lässt sich so nachträglich ein Zinkmangel sehr leicht belegen.
Eine Überdosierung mit Zink droht erst nach einem längeren und beinahe exzessiven übermäßigen Genuss von Zinkpräparaten oder stark zinkhaltigen Lebensmitteln. Aus diesem Grund ist die vorsorgliche Gabe von Zinkpräparaten oder die Erhöhung der Zinkzufuhr über die tägliche Nahrung bei dem Verdacht auf Zinkmangel eine sehr gute und vor allem schnelle und ungefährliche Lösung.
Ein großer Vorteil – der Körper kann die Zinkaufnahme teilweise regulieren
Der gesunde Körper eines Erwachsenen hat allerdings Möglichkeiten auf einen kurzzeitigen Zinkmangel zu reagieren. So zieht der Körper bei Belastungsspitzen und damit verbunden Verbrauchssteigerungen an Zink einfach etwas mehr von dem wichtigen Spurenelement aus der Nahrung. Die Menge des ausgeschiedenen Zinks reduziert sich dabei einfach etwas.
Generell reagiert der Körper auf diese Art auf die ständigen Schwankungen des Zinkhaushalts im Verlauf eines Tages oder mehrerer Tage bei stark wechselnder Ernährung. Erst, wenn über einen längeren Zeitraum eine Unterversorgung mit Zink erfolgt, gehen dem Körper die Reserven und die Möglichkeiten aus, um entsprechende Belastungsspitzen zu kompensieren.
Zink kommt sowohl in Nahrungsmitteln, als auch in der Nahrungsergänzung vor.
Diese Regulierungsfähigkeit entwickelt der Körper allerdings erst im Laufe des Erwachsenwerdens. Kinder haben diese Möglichkeit nicht, weshalb eine fortlaufende Versorgung mit Zink in allen Lebenslagen gerade bei Kindern und Jugendlichen besonders wichtig ist.
Was passiert bei einer Überdosierung von Zink?
Über die normale Nahrung eine Zink Überdosierung zu erleiden, ist kaum möglich. Wer allerdings regelmäßig zu viel Zink Nahrungsergänzung einnimmt oder beispielsweise von verzinktem Geschirr ist oder Trinkwasser aus alten Zinkrohren trinkt, kann durchaus Gefahr laufen, zu viel Zink zu sich zu nehmen und so eine Zink Überdosierung zu riskieren.
Symptome einer Überversorgung sind beispielsweise:
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Durchfall
- Erbrechen
Wer dauerhaft zu viel Zink in sich aufnimmt, riskiert eine verminderte Aufnahme von Kupfer und Eisen, was zu Problemen bei der Blutbildung führen kann. Außerdem macht sich eine Überversorgung mit Zink oftmals durch Vergiftungserscheinungen bemerkbar. Eine moderate Dosierung, vor allem, wenn Zink über Nahrungsergänzung aufgenommen wird, ist deshalb bei diesem Spurenelement besonders wichtig.
Das Wichtigste auf einen Blick
Vor allem bei Kindern und Jugendlichen sollten Eltern darauf achten, dass durchgehend eine ausreichende Zinkzufuhr gesichert ist, um irreparable Schäden in der Wachstums- und Entwicklungsphase zu vermeiden. Da sich ein Zinkmangel nur sehr schwer nachweisen lässt, eignet sich im Verdachtsfall eine kurzzeitige Erhöhung der Zinkzufuhr sehr gut, um einen Zinkmangel zu bestätigen oder auszuschließen.
Wie kannst du deinen Körper am besten mit Zink versorgen?
Die Versorgung des Körpers mit Zink kann in den meisten Fällen problemlos über die tägliche Nahrungsaufnahme geregelt werden. Allerdings gibt es dabei einige Dinge zu beachten. So zum Beispiel den Umstand, dass Zink nicht in jedem Nahrungsmittel gleichermaßen gut vom Körper aufgenommen werden kann. Auch die Verfügbarkeit des vorhandenen Zinks in verschiedenen Lebensmitteln, kann stark variieren.
Damit meint man, dass der Körper von dem in einem Lebensmittel vorhandenen Zinkvorrat nur eine bestimmte Menge nutzen kann, während der Rest ungenutzt ausgeschieden wird. Ausnahme hiervor bilden Phasen, in denen der Körper die Regulierung der Versorgung durch Zink eigenständig geänderten Anforderungen anpasst.
So nimmt man Zink zu sich
Neben der klassischen Art der Versorgung mit der täglichen Nahrung gibt es eine Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln, mit denen man einem Zinkmangel vorbeugen oder diesen direkt gezielt bekämpfen kann.
Die dritte Alternative, die allerdings nur unter ärztlicher Beratung und nach entsprechender Diagnose sinnvoll ist, ist die Einnahme von hochwertigen Medikamenten als Zinkgaben. Diese sind, anders als klassische Nahrungsergänzungsmittel, verschreibungspflichtig, sodass sie nur aufgrund einer ärztlichen Empfehlung in der Apotheke erworben werden können.
Der Vorteil dieser Präparate ist der Umstand, dass sie einen komplizierten Zulassungsprozess in Deutschland durchlaufen haben und ihre Wirkung im Körper in Sachen Zinkaufnahme etc. entsprechend durch Tests und Studien nachgewiesen wurde.
Welche Lebensmittel sind gute Zinklieferanten?
Als hervorragende Zinklieferanten gelten allgemeinhin Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und Nüsse.
Generell gilt es bei der Versorgung mit Zink durch die tägliche Ernährung einiges zu beachten. So zum Beispiel den Umstand, dass die parallele Zufuhr von Zink und Calcium oder Zink und Eisen dazu führt, dass das Spurenelement Zink schlechter vom Körper aufgenommen wird.
Das liegt daran, dass die Aufnahme der genannten Nährstoffe über die gleichen Rezeptoren vonstattengehen. Insofern entsteht hier eine Konkurrenzsituation, die dazu führt, dass mehr Nährstoffe ungenutzt ausgeschieden werden.
Aus diesem Grund ist die tatsächliche Nutzbarkeit von Zink aus Milchprodukten, die recht reich an Calcium beispielsweise sind, nur bedingt gut.
Schon gewusst?
Generell gilt, dass die Verfügbarkeit von Zink aus tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eiern, etc. bei 20 – 40 Prozent liegt. Die Verfügbarkeit von Zink aus pflanzlichen Lebensmitteln liegt hingegen nur bei 10 – 20 Prozent.
Ebenfalls wichtig zu wissen ist, in welchen Teilen eines Lebensmittels sich das meiste Zink befindet. Nimmt man hier als Beispiel den Weizen hervor, dann stellt man schnell fest, dass das Zink überwiegend in den Hüllen, Hülsen und Rändern zu finden ist. So erklärt es sich zum Beispiel, dass der volle Weizenkeim rund 18 mg Zink auf 100 Gramm mitbringt, während verarbeitetes Weizenmehl nur noch mit maximal 3,4 mg daherkommt.
Interessant ist, dass sich gerade in diesen zinkhaltigen Bereichen ein Stoff namens Phytat findet. Dieser wiederum führt zu einer verlangsamten Zinkaufnahme im Körper. Studien belegen, dass der Körper sich im Laufe der Zeit an die Wirkung es Phytat gewöhnt, sodass die Gewinnung von Zink aus der Nahrung trotz erhöhtem Phytatgehalt immer schneller vonstattengeht.
Hoher Zinkgehalt in der Nahrung
Außerdem ist höhere Gehalt von Zink in Getreidefüllen bzw. in geschrotetem Getreide im Vergleich zu verarbeitetem Mehl so viel höher, dass hier trotz langsamerer Verarbeitung der Vorteil klar bei der weniger industriell verarbeiteten Variante liegt.
Bedenkt man allerdings, wie hoch die empfohlene Tagesdosis an Zink tatsächlich ist und betrachtet die Liste der Lebensmittel, die als gute Zinklieferanten gelten, wird man schnell feststellen, dass die ausreichende Zinkversorgung über die Nahrung kein echtes Problem darstellt. Eine ausgewogene Mischkost reicht hier vollkommen aus, um sicherzustellen, dass der Körper über ausreichend Zink verfügt.
Tipp: Besonders gut eignen sich tierische Lebensmittel als Zinklieferanten, da diese Lebensmittel eine höhere Verfügbarkeit in Sachen Zinkverarbeitung mitbringen.
Wer sich jedoch lieber vegetarisch oder vegan ernähren möchte, hat mit ausreichend Vollkornprodukten auch keine Probleme mit einer guten Zinkversorgung. Milchprodukte sind aufgrund der Kombination mit einem hohen Calciumgehalt allerdings keine gute Möglichkeit, um eine gezielte Zinkversorgung sicherzustellen.
Macht es Sinn, Zink durch Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen?
Grundsätzlich gilt, dass es immer dann sinnvoll ist, Nährstoffe durch Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen, wenn die Versorgung über die tägliche Nahrung nicht ausreichend gewährleistet wird. Eine solche Situation kann natürlich auch bei der Zinkversorgung mal eintreten. So zum Beispiel, wenn über einen kurzen Zeitraum sportliche Höchstleistungen erbracht werden sollen.
Auch im Rahmen einer Schwangerschaft oder der Stillzeit kann es zu einem Zinkmangel kommen. Hier ist natürlich als erstes dazu zu raten, die Ernährung entsprechend anzupassen, um eventuelle Mangelerscheinungen so frühzeitig wir möglich zu vermeiden. Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt kann aber auch die Gabe von zusätzlichem Zink sinnvoll sein. Hierbei gilt es allerdings eines zu beachten.
Wie bereits erwähnt sind Zink und Eisen zwei Nährstoffe, die sich in Sachen Verwertbarkeit nicht wirklich gut vertragen. Doch gerade Eisenmangel ist eine Erscheinung, die ebenfalls viele Schwangere und stillende Mütter begleitet. Wenn du nun also ungezielt und ohne entsprechende ärztliche Beratung anfängst, Eisen- und Zinkpräparate zu nehmen, nur um eventuelle Mangelerscheinungen vorzubeugen, kann das schnell dazu führen, dass ein gegenteiliger Effekt erzielt wird – also entweder die Eisen- oder die Zinkversorgung im Körper schlechter wird als zuvor.
Gleiches gilt bei der Frage nach dem Nahrungsergänzungsmittel selbst. Es gibt verschiedene Arten von Nahrungsergänzungsmitteln. Oftmals bieten Hersteller, um ein möglichst breites Angebot zu suggerieren und so viel Erfolg wie möglich versprechen zu können, Kombi-Präparate an. Hier sind dann verschiedene Nährstoffe in einem Präparat enthalten. Teilweise sind hier Zink, Eisen, Calcium und andere sich gegenseitig behindernde Stoffe enthalten, was wiederum den Sinn einer Zink Gabe verfehlen würde.
Wenn du dich also entscheidest, Zink über Nahrungsergänzungsmittel zu dir zu nehmen, solltest du am besten auf ein Einzelpräparat zurückgreifen. Außerdem sollte eine entsprechende Zink-Kur nur nach fachmännischer Beratung vorgenommen werden.
Zu guter Letzt gilt es zu beachten, dass bei Nahrungsergänzungsmitteln immer auch die Bioverfügbarkeit eine entscheidende Rolle spielt. Je höher die Bioverfügbarkeit eines Präparats ist, desto besser kann das enthaltene Zink im Körper verarbeitet und aufgenommen werden. Präparate mit einer geringen Bioverfügbarkeit werden vom Organismus nur sehr langsam oder gar nicht aufgenommen.
Die Vor- und Nachteile einer Zinkaufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel auf einen Blick:
Vorteile | Nachteile |
Schnelle Verfügbarkeit | Werden oft in Kombi-Präparaten angeboten, bei denen die Zinkaufnahme stark beschränkt sein kann |
Günstig zu beziehen | Die Bioverfügbarkeit ist für den Laien oftmals nur schwer zu erkennen |
Zinkmangel kann mit Zink Tabletten gezielt behoben werden | Bei zu hoher Dosierung droht Überversorgung mit verschiedenen negativen Nebenwirkungen |
Welche Nährstoffe lassen sich nicht mit Zink kombinieren?
Ein Problem bei vielen Nahrungsergänzungsmitteln ist der Umstand, dass es oftmals Kombi-Präparate sind. Das kann bei der richtigen Kombination sehr gut sein – vor allem dann, wenn die beiden Nährstoffe sich ergänzen und die Aufnahmefähigkeit des Körpers für den jeweils anderen Nährstoff steigern. Allerdings kann eine solche Kombination auch schnell zu Problemen führen. Gerade Zink hat eine ganze Reihe von anderen Nährstoffen, die sich in der Kombination mit Zink als problematisch erweisen.
Zink in Kombination mit Magnesium
Das Zink und Magnesium sich gegenseitig in der Aufnahme behindern, ist tatsächlich durch Studien belegt. Allerdings muss man hierzu eine Einschränkung erwähnen. Bei den Studien, die dies belegt haben, lagen tägliche Zinkaufnahmen von 142 mg/Tag zu Grunde. Das liegt weit über der empfohlenen Tagesdosis. Wenn du Zink in normaler Dosierung zu dir nimmst, führt das nicht zu Schwierigkeiten in der Resorption von Zink und Magnesium – auch nicht in Kombination miteinander.
Zink und Calcium oder Zink und Eisen bergen gemeinsam erheblich Probleme
Wer Zink und Calcium oder Zink und Eisen gemeinsam einnimmt, reduziert damit die Aufnahmefähigkeit des Körpers für beide Nährstoffe. Das hat einen einfachen Hintergrund. Denn diese Nährstoffe werden über dieselben Rezeptoren resorbiert. Das bedeutet, dass sie im Darm den gleichen Weg nehmen müssen, um weiterverarbeitet zu werden. Nimmst du nun die Nährstoffe zeitgleich ein, blockieren sie sich gegenseitig. Das kann dazu führen, dass zwar eigentlich ausreichend Zink aufgenommen wird – aber am Ende in den Zellen, die das Zink benötigen nicht ausreichend Zink ankommt.
Zink und Folsäure – hier findet gar eine komplette Verhinderung statt
Folsäure verhindert die Aufnahme von Zink. Das haben Untersuchungen des Robert Koch Instituts ergeben, die im Herbst 2002 präsentiert wurden. Das macht es vor allem für Schwangere so schwer, für eine ausreichende Zinkzufuhr zu sorgen. Denn gerade in der Schwangerschaft müssen Folsäure und Eisen oftmals über Nahrungsergänzungsmittel oder im schlimmsten Fall sogar über Medikamente zugeführt werden. Da parallel für eine ausreichende Versorgung mit Zink zu sorgen, kann schnell zu einer echten Herausforderung werden.
Zink als Nahrungsergänzungsmittel
Diese Arten von Nahrungsergänzungsmitteln mit Zink gibt es:
Wer sich den Markt an Nahrungsergänzungsmitteln in Ruhe ansieht, wird hier schnell feststellen, dass es einige Klassiker gibt, denen man immer wieder begegnet. Auch Präparate mit Zinkgehalt gibt es in verschiedenen Ausführungen. So zum Beispiel als:
- Zink Granulat
- Zink Brausetabletten
- Zink Tabletten
- Zink Kapseln
- Zink Tropfen
Jedes dieser Präparate hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile. Zink Granulat beispielsweise ist ein Pulver, dass du dir unter die Zunge legst und dort auflösen lässt. Durch die Lage unter der Zunge kann das Zink direkt in die Schleimhäute vordringen und so vom Körper sehr schnell aufgenommen werden – vorausgesetzt die Bioverfügbarkeit es Präparats ist gut.
Zink Brausetabletten hingegen werden im Wasserglas aufgelöst und getrunken. Hier erfolgt die Aufnahme über den Magen. Es gibt die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, sodass hier jeder auch den Geschmack findet, der zu ihm passt.
Zink Tabletten hingegen nimmst du einfach mit etwas Wasser ein. Wie schnell die Tablette im Magen und Darm verarbeitet wird, hängt vom Präparat an sich ab und auch hier natürlich wieder von der Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes an sich.
Zink Kapseln ähneln Tabletten von der Art der Einnahme – der große Unterschied hier ist, dass der Wirkstoff nach Auflösung der Kapselhülle direkt für den Körper zugänglich wird.
Zink Tropfen sind vielleicht die einfachste Form. Ein paar Tropfen über das Essen oder in ein Glas Wasser geben und fertig. Das Zink steht dem Körper direkt zur Verfügung.
Möglichkeiten, Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen
Nahrungsergänzungsmittel kannst du auf verschiedenen Wegen erwerben. Die gängigsten Möglichkeiten sind:
- Online-Handel
- Drogeriemärkte wie DM, Rossmann, Müller, etc.
- Apotheken
- Andere Onlinehändler
Wenn du dich entscheidest, Zink über Nahrungsergänzungsmittel in dich aufzunehmen, solltest du allerdings bei der Auswahl deines Präparats und damit auch deines Einkaufsweges wählerisch sein. Denn hier gibt es durchaus gewaltige Unterschiede.
Zink aus dem Drogeriemarkt
Die Präparate im Drogeriemarkt sind in der Regel mit Abstand die günstigsten. Allerdings kommen diese auch zumeist als Kombi Präparate daher. Das bedeutet, dass hier verschiedene Nährstoffe in einem Präparat enthalten sind. Was auf den ersten Blick positiv klingt, ist grade im Fall von Zink oftmals eher ein Nachteil.
Achtung!
Achte immer darauf, keine Zink Präparate "blind" zu kaufen. Vergleiche die Inhaltsstoffe, die Dosierung sowie die Art des Zinks - also ob es sich um ein klassisches Zink oder ein Zinkbisglycinat handelt.
Aus diesem Grund solltest du auf Kombi Präparate mit Zink am besten gänzlich verzichten. Zumindest lohnt es sich, deinen Arzt vor der Einnahme eines entsprechenden Präparates zu genau diesem Mittel zu befragen.
Zinkpräparate in der Apotheke kaufen
Die klassische Apotheke bringt genau zwei große Vorteile. Der eine Punkt ist mit Sicherheit der Umstand, dass du hier die Möglichkeit hast, dich fachmännisch beraten zu lassen. Denn der Apotheker oder die Apothekerin hat ausreichend fundierte Kenntnisse bzgl. der Präparate im Sortiment der Apotheke. So kannst du dich hier gut zur Bioverfügbarkeit der jeweiligen Präparate beraten lassen, aber auch zu eventuellen Nebenwirkungen und anderen wichtigen Fragen rund um das jeweilige Präparat.
Dazu kommt, dass Nahrungsergänzungsmittel die apothekenpflichtig oder gar verschreibungspflichtig sind, wichtige Zulassungsverfahren durchschritten haben. Das bedeutet, dass diese Mittel sicher und vergleichsweise zuverlässig sind. Ein Punkt der den höheren Preis im Vergleich zu einem Nahrungsergänzungsmittel mit Zink aus dem Drogeriemarkt mit Sicherheit rechtfertigt.
Onlineapotheke als moderne Alternative
Die Onlineapotheke bringt in Sachen Qualität der Produkte die gleichen Vorteile mit, wie die klassische Apotheke. Allein der Faktor Beratung fehlt hier natürlich weitgehend. Trotzdem bleibt dir die Möglichkeit, wenn du von Seiten deines Arztes beispielsweise ein konkretes Präparat empfohlen bekommen hast, dieses oftmals kostengünstiger bei einer Onlineapotheke zu bestellen. Gleiches gilt, wenn es ein Präparat gibt, mit dem du in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht hast.
Fazit zum Spurenelement Zink
Zink ist ein sehr wichtiges Spurenelement, dass der Körper nicht selbst herstellen kann. Umso wichtiger ist es, für eine ausreichende Zinkzufuhr zu sorgen, da Zink an zahllosen Abläufen beteiligt ist. In den meisten Fällen kann eine umfassende Versorgung mit Zink über die normale Nahrung sichergestellt werden.
Selbst Personen mit erhöhtem Zinkbedarf können im Rahmen einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ihren Zinkbedarf zur Gänze hierüber stillen.
Wenn dies doch einmal nicht funktioniert, können Nahrungsergänzungsmittel eine gute Möglichkeit sein, einem möglichen Zinkmangel vorzubeugen oder diesen zu beheben. Hierbei gilt es allerdings wählerisch zu sein bei der Auswahl des Nahrungsergänzungsmittels. Am Besten erfolgt eine Einnahme von Zink nur nach Beratung durch einen Arzt oder eine Apothekerin bzw. einen Apotheker.
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