Aloe Vera – Die Lilie der Wüste
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Aloe Vera – Die Lilie der Wüste

Artikelübersicht

Jeder kennt sie – die Aloe Vera. Sie ist sowohl auf unseren Fensterbänken als Zimmerpflanze zu sehen als auch auf unzähligen Pflegeprodukten als Abbildung. Inzwischen kann sie sogar als Gel oder in Kapselform eingenommen werden. Was steckt hinter der vermeintlichen Wellnesspflanze?

Das Wichtigste in Kürze

  • Ägypter entdeckten die Aloe Vera bereits vor über 5000 Jahren als Heilpflanze

  • Sie hat einen beliebten Ruf in der Kosmetikindustrie

  • Die fleischigen Blätter besitzen sehr viele Inhaltsstoffe

 

Aloe Vera – die Artenvielfalt kann sich sehen lassen

Das Artepitheton, also der zweite biologische Name, Vera kommt aus dem Lateinischen und steht für „wahr“. Deshalb handelt es sich bei der Aloe Vera um eine echte Aloe. Aloe dagegen wird im arabischen als „bitter“ übersetzt. Die Übersetzung ist wahrscheinlich auf den Geschmack der Blätter zurückzuführen. Im deutschen Raum wird die Aloe außerdem als Bitterschopf bezeichnet.

Eine erste wissenschaftliche Beschreibung fand 1753 statt. Carl von Linné nannte die von ihm vorgefundene Pflanze als Aloe perfoliata var. Vera. Philip Miller dagegen schlug im Jahr 1768 den Namen Aloe barbadensis vor. Der Artname Aloe Vera hat allerdings Priorität aufgrund der früheren Veröffentlichung.

Der Zusatz Vera ist dabei sehr wichtig, denn es gibt über 300 verschiedene Aloe-Arten, doch nur wenige enthalten die begehrten Inhaltsstoffe. Blätter der Aloe Vera weisen die höchste Konzentration auf, weshalb diese Sorte auch die bekannteste ist.

Aussehen

Vom Aussehen ähnelt Aloe am ehesten den Agaven oder Kakteen. Im Gegensatz dazu handelt es sich um eine Unterfamilie der Affodillgewächse, die wiederum eine Unterfamilie der Grasbaumgewächse ist und gehört letztendlich zu den ehemaligen Liliengewächsen, genauso wie Knoblauch oder Zwiebeln.

Der Stamm und die Blätter

Die Pflanze wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Sie wächst direkt über dem Boden, ist wenig biegsam und hat keinen oder nur einen kurzen Stamm, der einen Durchmesser bis zu 30 Zentimeter erreicht. Die Aloe Vera bildet immer wieder neue Triebe, weshalb sie in dichten Ausläufergruppen wächst. Die Laubblätter sind lanzettlich, das heißt, dass sie deutlich länger als breit sind. In der Regel haben die Blätter eine Breite von sechs bis sieben Zentimetern und eine Länge von 40 bis 50 Zentimetern. Die Mitte bildet die breiteste Stelle. Zum Ende hin verlaufen die Blätter zugespitzt. Sie haben bogige, leicht rosafarbene Blattränder und verschmälern sich. An den Rändern befinden sich viele feste und bleiche Stacheln. Diese sind ca. zwei Millimeter lang und befinden sich im Abstand von etwa ein bis zwei Zentimeter voneinander.

Eine Aloe Vera hat ca. 16 Laubblätter, die sich wie eine Rosette dicht am Stamm anordnen. Die Blätter sind typisch den sukkulenten Pflanzen: fleischig und dick. Ihre Farbe ist grün und sie sind teilweise graugrün oder rötlich überhaucht. Die Blattoberfläche ist glatt. Wenn der Blattsaft getrocknet ist, hat er eine gelbe Farbe.

Der Blütenstand

Der Blütenstand einer Aloe Vera beträgt eine Länge von 60 bis 90 Zentimetern. Er ist entweder einfach oder aber einmal oder zweimal verzweigt. Die gestielten Blüten, welche 30 bis 40 Zentimeter lang und fünf bis sechs Zentimeter breit sind, sind zylindrisch angeordnet und spitz zulaufend. Die Blüten werden von Tragblättern umgeben. Diese sind ca. einen Zentimeter lang und bis zu fünf Millimeter breit. Sie haben eine eiförmig-spitze Form und wachsen zurückgeschlagen.

Die Blüten

Auf etwa fünf Millimeter langen Blütenstielen befinden sich die gelben Blüten. Manchmal haben sie auch eine orange Farbe. Sie sind bis zu drei Zentimeter lang und ab der Hälfte der Länge nicht mehr miteinander verwachsen. Die Form ist leicht rundlich und röhrenförmig. Ihre Staubblätter sowie der Griffel ragen aus der Blüte ca. fünf Millimeter heraus. Die Blütezeit findet in den Wintermonaten Januar und Februar statt.

Heiße Standorte bevorzugt

Am wohlsten fühlt sich die Aloe Vera in trockenen bis halbtrockenen Regionen in Amerika, Afrika und Australien. Kultiviert wird sie allerdings in allen tropischen und subtropischen Gebieten. Inzwischen wächst sie auch in Indien, Mexiko, im Mittelmeergebiet und auf den kanarischen Inseln. Ihren Ursprung hat sie vermutlich auf einer arabischen Halbinsel.

Von zusammengeschrumpft zu aufgeplustert

Die Standorte sind im Sommer sehr heiß und weisen kaum Regen auf. Die extremen Bedingungen sorgen dafür, dass die Aloe Vera einer starken Bildung eigener Nährstoffe nachgeht und ihren Feuchtigkeitsspeicher in den Blättern durch das Füllen dieser reguliert. Je weiter die Trockenzeit fortschreitet, desto mehr schrumpft sie zusammen. Während der Regenperioden schwillt sie dagegen an. Das Blattinnere hat eine gelartige Struktur. Diese sorgt nicht nur für hohe Speicherkapazität, sondern auch für eigene Wundheilung bei Blattverletzungen.

Ein paar Worte zur Geschichte

Aufzeichnungen zufolge wurde die Aloe Vera bereits von den alten Ägyptern und Sumerern vor über 5000 Jahren als Heilpflanze entdeckt und im medizinischen Bereich angewendet. Sie wurde als „Blut der Götter“ und „Pflanze der Unsterblichkeit“ bezeichnet.

In der Hautpflege wurde das Gel zu Zeiten Kleopatras und Nofretetes verwendet.

Durch die Ägypter fanden auch die alten Griechen zur Aloe Vera. So soll Alexander der Große seine verletzten Kämpfer mit dem Pflanzensaft behandelt haben.

Im asiatischen Raum verbreiteten dagegen arabische Händler die Pflanze. Von hier aus gelang sie auch nach Japan und Indien. Nach Europa kam sie vergleichsweise später. Erst im 10. Jahrhundert fand sie ihren Weg nach Großbritannien. Im 12. Jahrhundert wird die Aloe Vera erstmals schriftlich im deutschsprachigen Raum erwähnt.

Schließlich brachten Spanier die Pflanze nach Süd- sowie Mittelamerika.

Und wie ist es heute?

Mittlerweile ist Mexico eines der wichtigsten Anbaugebiete für Aloe Vera. Auf die Verwendung von Pestiziden und Düngemitteln wird hier weitestgehend verzichtet. Um jedoch genug Gel erwirtschaften zu können, findet der Anbau meist in Monokulturen statt. Das verringert leider die Konzentration der vielen Inhaltsstoffe. Umweltschonender ist es, Aloe Vera kontrolliert biologisch anzubauen. Leider handelt es sich hierbei um eine seltenere Alternative, die deutlich kostspieliger ist.

Viele Inhaltsstoffe – geringe Konzentration

In den fleischigen Blättern der Aloe Vera konnten inzwischen mehr als 200 unterschiedliche Inhaltsstoffe nachgewiesen werden. Da die Pflanze aus 99 Prozent Wasser besteht, ist die Konzentration der jeweiligen Inhaltsstoffe sehr gering. Dennoch kann sich die Menge sehen lassen: Unter den Inhaltsstoffen befinden sich vor allem Vitamine und Mineralstoffe sowie Aminosäuren und Enzyme.

Verschiedene Anwendungsformen von Aloe Vera

Aloe Vera ist in verschiedenste Formen erhältlich. Welche Variante dabei für dich am besten geeignet ist, hängt höufig davon ab, wofür genau du die vielfältige Pflenze nutzen möchtest. Die gängigsten Aloe Vera-Produkte gibt es in Form von:

  • Gel
  • Saft
  • Kapseln
  • Pulver
  • Drinks

Sie wird weiterhin in sehr vielen Hautpflege- und Kosmetikprodukten eingesetzt.

Die meisten Produkte werden aus den USA, aber auch Mittel- und Südamerika sowie Australien und Spanien nach Deutschland importiert.

Das wertvolle Aloe Vera Gel

In der Mitte der Aloe Vera Blätter bindet sich das klare Aloe Vera Gel. Es wird auch als das Fruchtfleisch des Blattes bezeichnet. Die Pflanze gewinnt das Gel aus dem Wasserspeichergewebe ihrer Blätter. Das Aloe Vera Gel lässt sich leicht an seiner Konsistenz erkennen: Es ist schleimartig und klar.

Damit du die bitteren Bestandteile nicht mitverarbeitest, entfernst du Blattrinde und Blattgrün vor dem Pressen per Hand oder maschinell. Da der gepresste Saft gegenüber Sauerstoff sehr empfindlich ist, muss er innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden.

Hohes Erhitzen würde die Inhaltsstoffe zu stark schädigen, weshalb die industrielle Weiterverarbeitung zwar mehrere Tage lang, jedoch unter geringen Temperaturen stattfindet. Meist wird sie zur Stabilisierung mit Antioxidantien oder ätherischen Ölen angereichert. Nicht selten kommen aber auch Konservierungsstoffe wie Kaliumsorbat oder Benzoesäure dazu.

Innerliche Anwendung – das ist zu beachten

Ob als Trinkkur oder in Pulver- sowie Kapselform – bei der innerlichen Anwendung gibt es mehrere Möglichkeiten. Empfohlen wird allerdings die Trinkkur, da hier die Nährstoffvielfalt einfach höher ist. Welche Form du auch immer wählst, vor allem bei der innerlichen Anwendung solltest du ein hochwertiges Präparat wählen. Es wird weiterhin empfohlen, das Trinkgel mindestens zwei Monate täglich einzunehmen.

Aufpassen solltest du bei der Dosiermenge. Beginne möglichst mit einer kleineren Menge, die du nach und nach steigern kannst.

Gel selbst herstellen – geht das?

Wenn du Gel selbst herstellen willst, solltest du unbedingt darauf achten, dass du ein Frischblatt dafür nimmst. Als Laie solltest du außerdem das Gel nur für äußerliche Anwendungen etwa zur Hautpflege nutzen.

Und so erhältst du Aloe Vera Gel:

  1. Schneide ein Stück des Blattes von deiner Pflanze mit einem sauberen Messer ab. Am besten nimmst du hierfür ein ausgewachsenes Blatt weiter unten. Je älter die Pflanze ist, desto mehr Inhaltsstoffe sind in dem Gel erhalten. Man geht davon aus, dass eine mindestens dreijährige Aloe Vera das volle Volumen an Inhaltsstoffen zu bieten hat. Das Schneiden gelingt am einfachsten, wenn du das Blatt am Ansatz etwas einritzt und dann vorsichtig abdrehst.

  2. Schätze ab, wie groß dein Bedarf an Gel ist und wähle danach die Größe des Blattes aus. Du kannst aber auch nur die Spitze eines Blattes abschneiden. Die Schnittstelle trocknet schnell ab und der Rest des Blattes bleibt intakt.

  3. An der Schnittstelle tritt manchmal eine gelbe Flüssigkeit aus, das ist das Aloin, welches nicht verwendet werden soll. Achte deshalb bei der Gelernte darauf, dass das Gel klar und nicht verunreinigt ist.

  4. Wenn Aloin austritt, dann stell das Blatt für ca. zwei Stunden aufrecht ins Wasser, damit das Aloin ablaufen kann. Schneide anschließend noch ca. zwei Zentimeter vom Blatt ab, um sicher zu gehen, dass auch das restliche Aloin entfernt wird.

  5. Wasche das Blatt gut ab.

  6. Das Mark filetierst du am einfachsten, indem du das Blatt in der Mitte durchschneidest und es mit einem Löffel vorsichtig auskratzt.

  7. Im Kühlschrank kannst du das Gel eine Woche halten, das abgeschnittene Blatt dagegen mehrere Wochen, sodass du nicht unbedingt gleich das ganze Blatt aufbrauchen musst.

Bevorzugt wird das Aloe Vera Gel äußerlich angewendet. Das Gel wird sehr schnell von der Haut aufgenommen und hat, vor allem wenn es im Kühlschrank gelagert wird, einen kühlenden Effekt, was bei Sonnenbrand oder auch Insektenstichen sehr angenehm ist.

Die Aloe Vera ist aber auch in unzähligen Kosmetik- und Pflegeprodukten zu finden. Vor allem in feuchtigkeitsspendenden Cremes ist sie oft vertreten.

Wo können Aloe Vera Produkte gekauft werden?

Aloe Vera Produkte werden inzwischen auf unterschiedlichen Plattformen zum Verkauf angeboten. Fündig wirst du unter anderem in:

  • Onlineshops für Kosmetik und Pflegeprodukte
  • Onlineshops für Naturprodukte
  • Online-Apotheken
  • Apotheken vor Ort
  • Drogeriemärkten
  • teilweise sogar in Lebensmittelgeschäften

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Der Handel mit den Aloe Vera Produkten boomt. Auch in Deutschland wird die Pflanze immer beliebter. Inzwischen gibt es auf dem Markt so viele unterschiedliche Anbieter, dass die Auswahl an Produkten wirklich enorm ist. Auffällig ist, dass reines Aloe Vera Gel meist preisintensiv ist. Wird ein Produkt besonders günstig angeboten, solltest du deshalb immer genauer hinschauen.

Wenn Aloe Vera beispielsweise damit beworben wird, dass es besonders reich an Vitaminen ist, dann wurde hier ein oder mehrere künstliche Vitamine beigefügt. Da die Pflanze aus 99 Prozent Wasser besteht, ist die Vitaminkonzentration eher gering. Sehr oft handelt es sich um ein synthetisches Vitamin C, da es Produkte länger haltbar macht.

Nicht selten werden aber auch andere Konservierungsstoffe und künstliche Duftstoffe hinzugeführt – dann handelt es sich um kein reines Produkt mehr.

Auch solltest du auf eine Angabe dazu achten, ob das Blattgel getrocknet hinzugefügt wurde oder vor dem Beifügen erst zu Pulver oder Konzentrat verarbeitet wurde. Findest du unter den Inhaltsstoffen Wasser, dann handelt es sich bei dem Gel um ein Extrakt.

Info.

Einige Produkte besitzen ein Gütesiegel des IASC (International Aloe Science Council). Dieses prüft das Produkt auf Reinheit und auf die Menge des enthaltenen Aloe Vera Gels.

Bist du auf der Suche nach einem Produkt, dass zur innerlichen Anwendung gedacht ist, beispielsweise Gel oder Nahrungsergänzungsmittel, dann solltest du beim Kauf genau darauf achten, dass die Blätter professionell geschält wurden. Ungeschälte, ganze Blätter dürfen nicht zu Säften, Drinks oder Smoothies verarbeitet werden, da möglicherweise gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe wie Aloin in das Produkt gelangen und diese anschließend verzehrt werden.

Info.

Bei Aloin handelt es sich um einen Stoff, den die Aloe Vera zur Abwehr gegen Fressfeinde nutzt und der deshalb einige negative Effekte auf den menschlichen Körper haben kann.

Das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung), aber auch die Verbraucherzentrale weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei solchen Produkten um keine sicheren Nahrungsmittel handelt.

Schwangere und Stillende, Menschen mit Darmverschluss und entzündlichen Darmkrankheiten sowie Kinder unter zwölf Jahren sollen aufgrund von anthranoidhaltigen Pflanzenauszügen komplett auf die Einnahme von Aloe Vera Ergänzungsmitteln verzichten.

Wo kann die Aloe Vera als Pflanze gekauft werden?

In einem gut sortierten Gartenhandel, aber auch in vielen Baumärkten kann eine Aloe Vera mittlerweile erworben werden. Viele Händler bieten sie sogar in unterschiedlichen Größen an. So kannst du wählen, ob du wirklich günstig eine kleine Pflanze kaufst oder dir gleich eine große Pflanze anschaffst, weil du ggf. das Gel bereits benötigst. Wenn das der Fall ist, dann solltest du dich erkundigen, ob die Pflanze biologisch angebaut wurde. Dann kannst du sicher sein, dass sie frei von Schadstoffen wie Pestiziden ist.

Solltest du nicht fündig werden, dann kannst du schnell einen geeigneten Onlinshop ausfindig machen.

Die Möglichkeiten zum Kauf einer Aloe Vera auf einen Blick

  • Gärtnereien
  • Baumärkte
  • teilweise in botanischen Gärten
  • Gärtnereiausstellungen
  • Pflanzenshops
  • Shops auf eBay oder Amazon
  • von Privat bspw. auf Ebay Kleinanzeigen

So gelingt dir die Pflege einer Aloe Vera

In Deutschland wird vor allem die Sorte Aloe Miloti auf den Fensterbänken gehalten. Sie ist zwar in der Haltung einfach, enthält aber auch wesentlich geringere Mengen der begehrten Inhaltsstoffe als ihre Schwester Aloe Vera.

Der Standort – die Aloe Vera ist ein Sonnenkind

Die Aloe Vera als Zimmerpflanze zu kultivieren ist nicht schwer. Trotzdem solltest du sie immer direkte Sonne tanken lassen, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Dann gedeiht sie nicht nur fleißig, sie kann auch viele Inhaltsstoffe bilden. Im Sommer beispielsweise bietet sich ein Plätzchen auf dem Balkon oder im Garten an. Wichtig ist, dass die Pflanze allerdings nach und nach an die Sonne gewöhnt wird, da sie sonst einen "Sonnenbrand" bekommt. Dieser ist in der Regel nicht dramatisch, stresst die Pflanze jedoch. Außerdem verfärbt sie sich dann für einige Wochen rötlich. Deshalb solltest du die Aloe Vera draußen erst einige Tage schattig stellen.

Wie wird die Pflanze überwintert?

Ab vier Grad muss die Pflanze wieder ins Haus geholt werden. Die Aloe Vera ist nicht winterhart und erleidet schnell Frostschäden. Idealerweise kann sie den Winter in einem leicht beheizten Wintergarten verbringen – es sollte hell und über 15 Grad warm sein. Auch ein kühler Raum mit Südfenster eignet sich für die Überwinterung. Sobald die Pflanze anfängt zu blühen, kann sie wieder wärmer gestellt werden.

Wem keine der beiden Möglichkeiten zur Verfügung stehen, braucht sich nicht zu sorgen. Die Aloe Vera ist hart im Nehmen und kommt auch in der Wohnung an einem dunkleren Fenster über den Winter. Dann sollte aber ein besonderes Augenmerk auf das richtige Gießen gelegt werden. Ins Badezimmer sollte sie allerdings nicht gestellt werden. Hier ist es auf Dauer einfach zu feucht für die Trockenheit liebende Pflanze.

Das Gießen – etwas weniger ist mehr

Die Pflanze sollte stets sparsam gegossen werden. Das Innere der Rosette darf dabei nicht feucht werden. Gelangt dennoch Wasser an diesen Ort, ist Vorsicht geboten: Obwohl der Wasservorrat in der Rosette in subtropischen Gegenden für die Aloe Vera überlebensnotwendig werden kann, führt dieser in unseren Klimazonen oft zur Fäulnis.

Damit die Pflanze nicht anfängt zu faulen, solltest du das Wasser mit einem Tuch wieder abwischen bzw. aufsaugen.

Info.

Das Wässern von unten hat sich bewährt. Hierzu gießt du einfach etwas Wasser in den Untersetzter oder in den Topf anstatt auf die Erde.

In den Wintermonaten solltest du die Wassergabe auf alle vier bis sechs Wochen reduzieren. Und auch dann sollte es wirklich nur ein Schluck Wasser sein.

Schädlinge und Krankheiten

Da es sich bei der Aloe Vera um eine sehr robuste Pflanze handelt, treten Schädlinge oder Krankheiten so gut wie nie auf. Und wenn, dann sind sie meist auf ein falsches Substrat oder zu hohe Wassergaben mit der damit verbundenen Wurzelfäulnis zurückzuführen. Vor allem in den Wintermonaten können Woll- sowie Schmierläuse auftreten. Je nach Befall können diese entweder per Hand abgesammelt oder mit einem Mittel gegen Schädlinge bekämpft werden.

Info.

Achte darauf, dass du erst ein mildes Schädlingsmittel ausprobierst. Meist reicht es bei der Aloe Vera bereits aus. Zu hohe Konzentrationen richten oft mehr Schaden als Nutzen an.

Düngen – wie oft und wann?

Düngen kannst du deine Pflanze alle zwei Wochen mit flüssigem Dünger für Kakteen. In den Wintermonaten braucht die Aloe Vera dagegen eine Ruhezeit. Dann solltest du auf den Dünger komplett verzichten. Diese Ruhezeit ist wichtig, damit die Pflanze Blüten ansetzen kann.

Wenn du regelmäßig Blätter ernten möchtest, solltest du auf ein biologisches Düngemittel zurückgreifen.

Umtopfen – so funktioniert es

Hältst du deine Aloe Vera als Kübel- oder Topfpflanze, dann solltest du sie, je nachdem wie alt sie ist, ca. alle zwei bis vier Jahre umtopfen. Als ideales Substrat bietet sich Kakteen- und Sukkulentenerde an. Achte beim Kauf darauf, dass diese sandig ist. Du kannst deine Erde aber auch selbst zusammenmischen.

Info.

Zum Mischen von Kakteenerde nimmst du Kübelpflanzenerde und mischst diese im Verhältnis von zwei zu eins mit Sand. Alternativ kannst du auch Tongranulat verwenden. Da die Aloe Vera kalkliebend ist, kannst du außerdem etwas kohlensauren Kalk beifügen. Auf einen mittelgroßen Topf reicht ein Esslöffel Kalk.

Nach dem Einpflanzen solltest du deiner Aloe Vera eine kleine Stütze verpassen. Hierzu nimmst du zwei Holzstäbe und setzt diese neben der Pflanze eng am Stamm. Diese Stütze ist oft notwendig, damit die Pflanze aufgrund ihres Gewichtes nicht umkippt. Sobald sie neue Wurzeln gebildet hat – das dauert wenige Wochen, kannst du die Stäbe wieder entfernen. Denke daran, der Pflanze nach dem Eintopfen einen Schluck Wasser zu geben, damit sie leichter wurzeln kann.

Wichtig zu wissen ist, dass die Aloe Vera im richtigen Substrat in der Regel sehr stark austreibt und deshalb Platz braucht. Wähle also beim Umtopfen ruhig einen deutlich größeren Topf.

Wenn du regelmäßig Blätter von unten abschneidest, hat sich bei deiner Aloe Vera bereits ein Stamm gebildet. Einige finden ihn ansprechend und setzen die Aloe Vera beim Umtopfen so, dass dieser noch zu sehen ist.

Info.

Wenn bei deiner Pflanze kein Stamm sichtbar sein soll, kannst du die Pflanze einfach tiefer setzen, sodass er mit Erde bedeckt wird.

Beim nächsten Umtopfen wirst du sehen, dass deine Aloe Vera um den Stamm herum Wurzeln gebildet hat. Wenn du das nun einige Male gemacht hast, wird dein Topf vielleicht nicht mehr tief genug sein, um den ganzen Stamm in der Erde zu versenken. Dann kannst du die Wurzeln unten einfach kürzen und die Aloe Vera anschließend einpflanzen.

Wie wird Aloe Vera vermehrt?

Da Aloe Vera immer wieder kindelt oder Wurzelausläufer bildet, ist es ein Leichtes, sie zu vermehren. Am besten trennst du die Pflänzchen im Frühjahr von der Mutterpflanze ab. Als Faustregel gilt, dass der Kindel entweder fünf Zentimeter groß sein oder drei eigene Blätter haben sollte. Dann ist er bereit, als selbstständige Pflanze überleben zu können. Die Kindel kannst du in einen eigenen Topf eintopfen. Hier verfährst du wie beim Umtopfen der Mutterpflanze.

Willst du deine Pflanze dagegen nicht vermehren, kannst du die Wurzelläufer dennoch abtrennen. Dann wächst die Mutterpflanze kräftiger.

Blüht die Aloe Vera auch zu Hause?

Ja! Bei guter Pflege und regelmäßiger Düngung bildet die Aloe Vera auch als Zimmerpflanze einen Blütenstand aus. Wichtig ist, dass du ihn nach dem Verwelken abschneidest. Damit wird der Ansatz neuer Blüten gefördert.

Fazit

Ob auf der Fensterbank oder auf unserer Haut – die vielseitig einsetzbare Aloe Vera erfreut sich zurecht immer größerer Beliebtheit. Doch nicht jedes Produkt hält, was es verspricht. Achte stets auf die angegebenen Inhaltsstoffe und auf ein möglichst reines Produkt, damit unerwünschte Nebenwirkungen ausbleiben.

Unabhängig von den zu kaufenden Produkten kannst du auch selbst problemlos eine Aloe Vera pflanzen und von den positiven Eigenschaften der Blätter profitieren.

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