Grüner Kaffee: Das steckt hinter der grünen Wunderbohne
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Grüner Kaffee: Das steckt hinter der grünen Wunderbohne

Artikelübersicht
 
  • Grüner Kaffee ist der rohe Zustand der bekannten Kaffeebohnen

  • Er hat den höchsten Chlorogensäuregehalt von allen Nahrungsmitteln

  • Er kann sowohl getrunken als auch als Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen werden

Grüner Kaffee – was ist das?

Befindet sich die uns allen bekannte Kaffeebohne noch im nicht gerösteten Zustand, dann spricht man vom grünen Kaffee. Die Kaffeebohnen sind ungeröstet tatsächlich grün.

Die meisten Menschen bevorzugen es zwar, den gerösteten Kaffee zu trinken. Doch Liebhaber von grünem Tee genießen auch den grünen Kaffee gern.

Arten und Aussehen

Ein Kaffeebaum oder ein Kaffeestrauch gehört zur Pflanzenfamilie der Rubiaceae, der sogenannten Rötegewächse. Diese sind auch unter den Namen Krappgewächse, Laubkrautgewächse oder eben Kaffeegewächse bekannt. Weltweit gibt es über 500 unterschiedliche Gattungen. Doch die meisten Arten trifft man in den Tropen an.

Der Kaffeebaum kommt ursprünglich aus Äthiopien. Er wird bis zu zehn Meter groß. Da er in der Regel beschnitten wird, trifft man ihn allerdings in wesentlich kleinerer Variante an.

Die Blätter des Kaffeebaumes erinnern an Lorbeerblätter. Die Blütezeit beträgt mehrere Monate. Das stellt bei dem konstanten Klima der Tropen kein Problem dar. Die Blüten haben einen Durchmesser von 2 cm und ähneln im Aussehen dem Jasmin.

Der Kaffeebaum und die Wirtschaft

Der Kaffeebaum, an welchem tatsächlich Kaffeebohnen wachsen, hat nur noch 70 Arten. Ökonomisch betrachtet gibt es nur zwei Kaffeebaumarten, die eine wirtschaftliche Bedeutung haben:

Arabica Kaffee Robusta Kaffee

auch Coffea arabica oder Bergkaffee

auch Coffea canephora oder Robustkaffee

70 Prozent der Weltproduktion

30 Prozent der Weltproduktion

Weniger relevant, doch der Vollständigkeit halber zu nennen, sind Liberica Kaffee, Excelsa Kaffee, Chari Kaffee, Stenophylla Kaffee und Maragogype Kaffee. Diese erreichen zusammen nicht einmal ein Prozent des Marktanteils. Sie werden allerdings im gut sortierten Kaffeesortiment dennoch angeboten.

Kaffee Arabica

Die Kaffee Arabica ist die beliebteste Bohne auf dem Markt. Sie hat einen leicht süßlichen Geschmack. Diese Kaffeesorte ist die einzige, die selbstfertil ist. Das heißt, sie ist selbstbefruchtend. Insekten oder Wind sind daher nicht notwendig. Die Blüten blühen nur wenige Stunden und verblühen sofort nach der Befruchtung. An einer erwachsenen Pflanze können bis zu 40.000 Blüten auf einmal gedeihen.

Weitere Details:

  • meist zwischen 600 und 2000 Meter Anbauhöhe

  • die längliche Bohne weist einen S-förmigen Schlitz auf

  • zwischen 1,1 und 1,7 Prozent Koffeingehalt

  • niedrigerer Gehalt an Chlorogensäure als bei Kaffee Robusta

Kaffee Robusta

Der Kaffee Robusta dient eher als Muntermacher aufgrund seines höheren Koffeingehalts. Auch ist er im Geschmack deutlich bitterer.

Der Name (Robusta) ist Programm. Die Pflanze erträgt höhere Temperaturen und hat insgesamt eine bessere Anpassungsfähigkeit an das Klima. Sie benötigt allerdings wie alle Kaffeepflanzen bis auf Kaffee Arabica eine Bestäubung von außen. Das stellt jedoch kein Problem dar. Der intensive Duft und die ansprechenden Blüten locken viele Insekten an.

Weitere Details:

  • meist zwischen 300 und 800 Meter Anbauhöhe

  • die eher runde Bohne weist einen I-förmigen Schlitz auf

  • zwischen 2 und 4,5 Prozent Koffeingehalt

  • höherer Gehalt an Chlorogensäure als bei Kaffee Arabica

Die Ernte

Die Früchte des Kaffeebaumes erinnern an Kirschen und heißen tatsächlich auch Kaffeekirschen. Diese reifen innerhalb von sieben bis zehn Monaten. Während des Reifeprozesses wechseln die Früchte häufig ihre Farbe – von grün über gelb bis zum tiefen Rot. Findet eine Überreifung statt, werden die Früchte schwarz.

Aufgrund der konstanten Klimabedingungen passiert es oft, dass die Pflanzen sowohl Blüten als auch Früchte tragen. Das erklärt auch die unterschiedlichen Erntezeiten. In einigen Orten ist eine Ernte ganzjährig möglich.

Sobald die Kaffeekirschen reif sind, werden sie gepflückt. Die Weiterverarbeitung sollte innerhalb von fünf Stunden stattfinden, andernfalls beginnen die Früchte zu gären und es kommt zu einem Aromaverlust.

Die Früchte werden entweder im reifen oder im noch unreifen Zustand vom Fruchtfleisch entfernt. In den Steinfrüchten sind zwei Samen enthalten.

Meist befreien Arbeiter die Früchte vom Fruchtfleisch per Hand. Dann wird insbesondere darauf geachtet, dass wirklich nur reife Früchte gesammelt werden. Denn ihre Bohnen sind hochwertiger. Es gibt jedoch auch Plantagenbesitzer, die das Pflücken maschinell veranlassen. Hier werden auch viele noch unreife Beeren mitgepflückt, sodass eine Nachsortierung notwendig wird. Der Überschuss an unreifen Beeren ist meist sehr hoch. Auch wird die spätere Ernte dadurch geschmälert.

Nach dem Befreien vom Fruchtfleisch werden die Bohnen geschält. Bei diesem Vorgang werden zwei Häute entfernt, die Pergamenthaut und das Silberhäutchen. Nach dem Trocknen hält man schließlich die noch rohe Kaffeebohne bzw. grünen Kaffee in der Hand. Er entsteht nicht etwa wie viele irrtümlicherweise glauben durch eine andere Art des Anbaus oder etwa eine spezielle Röstung.

Werden diese Kaffeebohnen nun geröstet und gemahlen, erhält man den gängigen, schwarzen Kaffee, der sich großer Beliebtheit erfreut.

Ist es möglich, zuhause Kaffee zu ernten?

Seit geraumer Zeit werden in Gärtnereien, Baumärkten und im Onlinehandel Kaffeepflanzen zum Kauf angeboten. Meist handelt es sich um die Arabica-Sorte. Tatsächlich ziert sie als Zimmerpflanze bereits viele Fensterbänke. Ihre steigende Beliebtheit ist einfach zu erklären: Die dekorative Pflanze ist pflegeleicht. Es reicht ein sonniges Plätzchen und regelmäßige Wasserzugabe. Wer allerdings hofft, seinen eigenen Kaffee bald selbst auf der eigenen Fensterbank anbauen zu können, wird schnell enttäuscht. Die Kaffeepflanze braucht tropisches Klima und wesentlich mehr Fläche zur Verfügung, um eine ertragreiche Ernte erreichen zu können. Man müsste zudem bei der Bestäubung ein wenig nachhelfen, auch wenn die Kaffee Arabica in der Natur ein Selbstbestäuber ist. Wer sich ein wenig mit der Bestäubung auseinandersetzt – einfache Anleitungen findest du im Internet - und bei der Pflege keine groben Fehler begeht, der kann sich tatsächlich nach ein paar Jahren über ein paar Kaffeekirschen mit den dazugehörigen grünen Bohnen freuen.

Geschichte und Herkunft

Ihren Ursprung nahm die Geschichte des Kaffees in Äthiopien in dem ehemaligen Königreich Kaffa. Es heißt, ein Hirte hätte seine Ziegen dabei beobachtet, wie sie Beeren gegessen hätten, die er nicht kannte und schließlich keine Ruhe fanden. Er probierte sie selbst. Der Geschmack war bitter. Aus Neugierde aß er auch die grünen Samen. Anschließend konnte er auch bei sich feststellen, wie er munterer wurde. Schon bald versuchte er, einen Sud herzustellen. Hierfür verwendete er sowohl die Kirschen und Samen als auch Teile der Pflanze. Die Idee des beliebtesten Getränks wurde geboren.

Von Äthiopien aus wurde der Kaffee durch Sklavenhändler nach Arabien gebracht. Vermutlich geschah das ab Mitte des 15. Jahrhunderts. In Umlauf gebracht wurde der Kaffee in den arabischen Regionen allerdings erst durch die Türken, da diese Ländereien in Ägypten, in Syrien und im Jemen besaßen.

Info.

Der Name „Kaffee“ stammt nicht von der Region Kaffa ab, sondern von dem Wort „Quahwah“. Das ist arabisch und steht für „Wein“ oder „pflanzliches Getränk“. Deshalb wird Kaffee auch als „arabischer Wein“ bezeichnet.

Nach Afrika und Arabien folgten die Anpflanzungen schließlich auch in Südamerika und Asien. In Indien wurde die Kaffeebohne um 1600 angebaut. Nach Europa fand der Kaffee seinen Weg vergleichsweise spät, erst im 17. Jahrhundert. Berichten zufolge entstanden in Venedig, London und Oxford erste Kaffeehäuser. Frankreich, Österreich und Deutschland folgten. 1723 gelang die Kaffeepflanze schließlich nach Amerika. Etwa 45 Prozent des gesamten deutschen Kaffeeexports kommen heute aus Südamerika.

Die Sprühtrocknung oder auch Zerstäubungstrocknung wurde in den 1950er Jahren entwickelt. 1865 wurde der grüne Kaffee im Einzelhandeln in Pittsburgh bekannt. Erst mit der Sprühtrocknung wurde er zu geröstetem und uns bekanntem schwarzen Kaffee verarbeitet. 1881 entstand der lösliche Kaffee, der auch als Instantkaffee bekannt ist.

Die Situation heute

Inzwischen ist Südamerika das größte Exportland für Kaffee mit ca. 45 Prozent. Brasilien führt beim Anbau. Das größte Importland waren lange Zeit die USA. 2011 etwa lag der Kaffeekonsum pro Einwohner bei 4,24 kg. Damit zahlten die Amerikaner über 8 Milliarden Dollar jährlich für importierten Kaffee. Allerdings haben die skandinavischen Länder alle anderen beim Kaffeekonsum pro Kopf längst überholt. Im Jahr 2016 hat jeder Finne im Durchschnitt 12 kg Kaffee getrunken! In Norwegen waren es 9,9 kg pro Kopf, in Island 9 kg und in Dänemark 8,7 kg. Deutschland liegt mit 5,5 kg pro Kopf Kaffeekonsum jährlich im Mittelfeld.

Doch was ist mit dem grünen Kaffee?

Bekannt geworden ist der grüne Kaffee vor allem als grüner Kaffee-Extrakt erst 2012 in der amerikanischen Show Dr. Mehmet Oz. Unter grünem Kaffee-Extrakt versteht man heute das Kaffeepulver, welches es auch in Kapsel- oder Tablettenform gibt, das als Nahrungsergänzungsmittel gilt.

In der Show wurde damit geworben, dass der grüne Kaffee dabei helfen kann, Fett zu verbrennen. Der grüne Kaffee erlebte ab da an einen regelrechten Hype. Seitdem werden immer wieder wissenschaftliche Studien durchgeführt. Ebenfalls 2012 haben etwa amerikanische und indische Forscher behauptet, einen echten Nachweis erbracht zu haben. Ihre Studie erregte weltweit großes Aufsehen. Bereits 2014 wurde sie allerdings von Wissenschaftlern aufgrund von groben Fehlern widerrufen. Auch wurde ihr Datenmanipulation nachgesagt. Bis heute gibt es keine eindeutigen Ergebnisse zur nachgesagten Wirkung des grünen Kaffees.

Herstellung des grünen Kaffee-Extrakts

Auch beim Herstellen des grünen Kaffee-Extrakts findet keine Röstung statt. Die grünen, rohen Bohnen werden im Wasser eingeweicht. Das führt dazu, dass ihnen u.a. der Koffein, aber auch weitere wertvolle Bestandteile entzogen werden. Die nun nährstoffreiche Sud wird anschließend getrocknet und es bleibt eine konzentrierte Essenz zurück, die als das wertvolle Pulver bekannt ist.

Inhaltsstoffe

Während bei der Röstung einige Inhaltsstoffe durch das starke Erhitzen verloren gehen, erhält die grüne Kaffeebohne sie alle noch.

Wie bei allen Früchten, hängen auch die Inhaltsstoffe der Kaffeebohnen von der Kaffeesorte, der Reife beim Ernten, des Anbaugebietes, der Witterungsverhältnisse, aber auch der Lagerung der Bohnen ab. Dementsprechend variieren die Werte der Bestandteile wie bei nahezu jedem Naturprodukt.

Insgesamt lassen sich um die 800 unterschiedliche Inhaltsstoffe im grünen Rohkaffee nachweisen.

Info.

Der grüne Kaffee besteht u.a. aus Alkaloiden, 18 verschiedenen Aminosäuren, mehreren B-Vitaminen und Chlorogensäure.

Nichtvolatile Alkaloide

Koffein

  • ist bekannt als aktive Substanz und wird als solche international am häufigsten verwendet

  • der Anteil von Koffein ist im grünen Kaffee wesentlich geringer als im schwarzen Kaffee

  • der Koffeingehalt variiert zwischen 0,58 und 1,7 Prozent (durchschnittlich bei 1,16 Prozent) bei der Arabica Bohne

  • der Koffeingehalt variiert zwischen 1,16 und 3,27 Prozent (durchschnittlich bei 2,15 Prozent) bei der Robusta Bohne

  • damit liegt eine Tagesdosis bei 8 bis 16 mg Koffein (bei 400 mg grüner Kaffee-Extrakt)

Trigonellin

  • macht ca. 1 Prozent der Inhaltsstoffe aus, nach der Röstung dagegen nur noch 0,1 Prozent

  • Derivat des Vitamins B6

Proteine

Aminosäuren

  • bilden 10 Prozent der Inhaltsstoffe aus, darunter Asparaginsäure, Leucin, Lysin, Prolin, Glycin und Threonin

Kohlenhydrate

  • machen 50 Prozent der Inhaltsstoffe aus

  • u.a. Cellulose (Polysaccharide)

Lipide (Kaffeeöl)

  • höherer Anteil in der Arabica-Bohne (bis zu 13,6 Prozent)

  • bis zu 4,8 Prozent in der Robusta-Sorte

  • sehr hoher Anteil an Triglyceriden (dienen als Energielieferant und Fettspeicher)

  • aber auch: Diterpenen (vor allem Cafestol und Kahweol), Sterolen und Tocopherolen

Polyphenole

Chlorogensäure

  • macht bis zu 15 Prozent der gesamten Inhaltsstoffe aus

  • im grünen Kaffee-Extrakt sogar 45 bis 70 Prozent

  • damit hat grüner Kaffee den höchsten Gehalt von Chlorogensäure aus allen Lebensmitteln

  • wird beim Rösten weitestgehend abgebaut, dadurch geht auch der säuerliche Geschmack verloren

  • elf verschiedene Chlorogensäuren wurden im grünen Kaffee nachgewiesen

  • Derivat der Zimtsäure

Vitamine

  • u.a. Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B5, Vitamin B6 und Vitamin C

  • werden größtenteils beim Rösten zerstört

Weitere Bestandteile sind:

  • Enzyme

  • Mineralien (beispielsweise Eisen)

  • Wasser

  • volatile Aromastoffe

  • Säuren

Die Zubereitung des grünen Kaffees

Wie beim gerösteten Kaffee kann auch der grüne Kaffee auf unterschiedliche Arten zubereitet werden.

Du kannst grünen Kaffee zubereiten aus:

  • Pulver

  • gemahlenen Bohnen

  • grob gemahlenen Bohnen

  • selbst gemahlenen Bohnen

  • ganzen Bohnen

Welche Zubereitung am besten zu dir passt, hängt stark von deinem individuellen Geschmack ab.

Der grüne Kaffee in Pulverform

Die ungerösteten Kaffeebohnen kann man inzwischen auch als feines Kaffeepulver erwerben. Oft wird das Pulver als grüner Kaffee-Extrakt deklariert. Je nach Hersteller und Kaffeebohnensorte kann die Zubereitung variieren. Wie bei geröstetem Kaffee auch gibt es auf der Verpackung eine Zubereitungsanleitung.

Der grüne Kaffee-Extrakt eignet sich vor allem für Menschen, die einen milderen Geschmack mögen, denn der fertige Pulverkaffee schmeckt meist deutlich milder als aus den gemahlenen oder ganzen Bohnen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass gemahlener grüner Kaffee nicht überall erhältlich ist, während es ein großes Angebot an grünem Kaffee-Extrakt gibt.

Zubereitung des gemahlenen grünen Kaffees

Der gemahlene grüne Kaffee kann wie Tee zubereitet werden. Hierzu kannst du ihn entweder im Filter oder in einem Teesieb aufbrühen.

Dafür nimmst du ca. 3 bis 5 g grünen Kaffee – das entspricht etwa einem gestrichenen oder leicht gehäuften Teelöffel – und gibst diesen in die Tasse. Das Wasser zum Aufkochen bringen und auf mindestens 95 Grad Celsius abkühlen lassen. Anschließend wird der grüne Kaffee mit 250 ml Wasser übergossen. Lass ihn vier Minuten lang ziehen. Magst du einen stärkeren Geschmack, kannst du ihn natürlich länger ziehen lassen. Ist dir der Geschmack zu intensiv, dann verkürze die Zeit des Ziehens. Wenn du kein Teesieb oder Filter verwendet hast, dann solltest du den ausgekochten Sud noch abseihen. Jetzt ist der Kaffee fertig. Genieß ihn!

Info.

Eine Zubereitung wie beim türkischen Kaffee ist ebenfalls möglich.

Kann der grüne Kaffee für die Zubereitung selbst gemahlen werden?

Du kannst die Bohnen aber auch selbst mahlen und den grünen Kaffee dann wie oben beschrieben zubereiten. Zerkleinern kannst du die grünen Kaffeebohnen mit einer Kaffeemühle. Achte bitte darauf, dass du diese vor Gebrauch säuberst, falls du sie sonst für Röstkaffee oder andere Lebensmittel verwendest, damit der Geschmack des grünen Kaffees nicht verfälscht wird. Wenn du keine Kaffeemühle zuhause hast, kannst du auch einen Thermomix oder andere Küchenmaschinen nutzen, mit welchen der Kaffee sehr fein gemahlen wird.

Beim Mahlen der grünen Bohnen entsteht ein säuerlicher Geruch. Auch soll der frisch gemahlene grüne Kaffee im Geschmack deutlich säuerlicher sein als Kaffee-Extrakt, weshalb einige das Mahlen nicht empfehlen. Doch auch hier geht Probieren über Studieren. Zu bedenken ist auch, dass der säuerliche Geschmack von Bohne zu Bohne unterschiedlich stark ausgeprägt ist.

Wie wäre es mit einem Aufguss?

Weniger säuerlich im Geschmack ist ein Aufguss. Hierzu nimmst du nur sehr grob gemahlene grüne Bohnen. Diese werden in eine Kanne gegeben und mit heißem Wasser überbrüht. Auch hier darauf achten, dass die 95 Grad Celsius nicht überschritten werden. Wie auch bei feingemahlenem Kaffee hängt die Ziehzeit vom eigenen Geschmack ab. Schließlich wird der grüne Kaffee entweder vorsichtig in die Tasse gegossen, sodass der Satz unten bleibt oder du nutzt ein Sieb.

So bereitest du grünen Kaffee mit ganzen Bohnen zu

Auch die Zubereitung mit ganzen Bohnen ist möglich. Die Bohnen solltest du in Wasser über Nacht einweichen lassen. Am darauffolgenden Tag solltest du die aufgeweichten Bohnen mit 100 bis 200 Milliliter Wasser aufkochen. Nach etwa 15 Minuten ist der grüne Kaffee trinkfertig.

Ist die Zubereitung in einem Kaffeevollautomaten möglich?

Grundsätzlich ja. Der Kaffeevollautomat sollte allerdings erst komplett gereinigt werden, wenn zuvor geröstete Bohnen verwendet worden sind, damit der Geschmack des grünen Kaffees nicht verfälscht wird. Auch die Zubereitung mit einer Kaffeemaschine ist möglich.

Einige Genießer vom grünen Kaffee berichten allerdings, dass es geschmacklich Unterschiede gibt, ob man den Kaffee durch einen Kaffeevollautomaten bzw. eine Kaffeemaschine laufen lässt oder ob man ihn selbst zubereitet hat. Am besten, du probierst dich aus und findest für dich die passende und am meisten schmeckende Zubereitungsart.

Kann grüner Kaffee auch mit Milch getrunken werden?

Echte Feinschmecker trinken ihren grünen Kaffee grün, das heißt ohne weitere Zusätze. Du kannst ihn aber auch mit Milch verfeinern. Empfohlen wird hierbei allerdings Pflanzenmilch, da tierische Milch die positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Inhaltsstoffe mindern könnte.

Am besten passt Mandelmilch zum grünen Kaffee. Das nussige Aroma rundet den Geschmack ab. Wer an einer Nussallergie leidet, kann zur Hafermilch greifen.

Welche Tagesmenge kann bedenkenlos getrunken werden?

Die empfohlene Tagesmenge an grünem Kaffee hängt von der Kaffeesorte ab. Man sollte die empfohlene Menge an Koffein nicht überschreiten. Auch ist auf die Maximalmenge der Chlorogensäure zu achten. Hier dürfen es maximal 200 bis 300 g pro Tag sein. In der Regel kannst du zu jeder Mahlzeit eine Tasse grünen Kaffee trinken oder auch drei bis fünf Tassen am Tag. Empfohlen wird es allerdings, den grünen Kaffee direkt vor oder zu den Mahlzeiten zu trinken. Hast du einen gereizten Magen oder Darm, dann solltest du den grünen Kaffee auch direkt nach einer Mahlzeit trinken.

Die Dosierung bei Kapseln und Tabletten

Tabletten und Kapseln aus grünem Kaffee-Extrakt gibt es in unterschiedlichen Dosierungen. Die maximale Tagesmenge wird meist auf der Verpackung deklariert. Die empfohlene Tagesdosis des Extrakts aus grünem Kaffee liegt bei 800 bis 1050 mg.

Bei der Chlorogensäure liegt die Empfehlung in der Regel bei etwa 1200 mg. Eine höhere Dosis wird oft nicht vertragen.

Die Tabletten oder Kapseln sollen etwa eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Dosis mit 200 mg des Extrakts nimmt man zu allen drei Hauptmahlzeiten ein, Tabletten und Kapseln mit der Dosis von 300 mg dagegen eher morgens und abends jeweils vor der Mahlzeit.

Deshalb solltest du immer die Dosierungsempfehlung der unterschiedlichen Verpackungen beachten und ggf. mit geringeren Dosen anfangen. Steigerungen sind nach Bedarf dann immer noch möglich.

Es gibt allerdings auch Anbieter, die wesentlich höhere Dosierungen vertreiben. Wenn du diese Präparate einnehmen willst, solltest du zuerst unbedingt deinen Arzt konsultieren. Bei Krankheit, Schwangerschaft oder regelmäßiger Einnahme von Medikamenten solltest du ebenfalls erst mit deinem Arzt sprechen, bevor du mit hohen Dosen grünen Kaffee-Extrakts anfängst.

Um den Koffeingehalt brauchst du dich im Übrigen nicht weiter zu sorgen. Dieser ist in den Präparaten meist so gering, dass er vernachlässigt werden kann.

Grüner Kaffee – ein geschmackvoller Samen?

Der Geschmack des grünen Kaffees kann keineswegs mit dem gewohnten Geschmack des schwarzen Kaffees verglichen werden. Der grüne Kaffee ist deutlich saurer als der schwarze Kaffee. Für Kaffeetrinker schmeckt der grüne Kaffee in erster Linie ungewöhnlich, vermutlich weil sie von einem Kaffee doch etwas anderes erwarten. An das neue Aroma kann man sich allerdings schnell gewöhnen und so den eigentlichen Geschmack der rohen Bohnen, also der Ursprungsbohnen, in vollen Zügen genießen.

Tipp.

Wem der Geschmack des grünen Kaffees zu sauer ist, der kann mit Ingwer entgegenwirken. Am besten nimmst du hierzu eine frische Ingwerknolle. Auch hier erfolgt die Beigabe gewohnt wie bei Tee:

  • Die Schale des Ingwers wird abgeschält, der Ingwer in kleine Scheiben oder Würfel geschnitten und dem grünen Kaffee beigefügt.

  • Einige empfehlen es, die Schale des Ingwers dran zu lassen, da in ihr viele reichhaltige Inhaltsstoffe enthalten sind. Leider ist diese aber auch bitter im Geschmack, sodass sie bei bereits saurem grünen Kaffee keine Abhilfe schaffen wird.

  • Wenn du allerdings die Ingwerkomponente als zusätzliches Aroma in deinem grünen Kaffee nutzen möchtest, kannst du die Schale getrost dran lassen. Dann solltest du allerdings auf Ingwer aus biologischem Anbau zurückgreifen.

Für Liebhaber des grünen Tees ideal

Der Geschmack des grünen Kaffees kann am ehesten mit dem des grünen Tees oder auch Kräutertees verglichen werden. Einige sagen, es würde dem Geschmack von Matcha sowie Guarana ähneln. Wer Cascara-Tee kennt, der kann sich den Geschmack des grünen Kaffees gut vorstellen. Dieser Tee wird aus getrockneten Kaffeekirschen hergestellt und schmeckt deshalb dem Rohkaffee sehr ähnlich.

In welcher Darreichungsform wird der grüne Kaffee angeboten?

Auf die Nachfrage nach grünem Kaffee hat der Markt zügig reagiert und bietet inzwischen unterschiedliche Formen zum Kauf an.

Neben sämtlichen Kosmetikprodukten mit grünem Kaffee kannst du wählen zwischen:

  • ganzen grünen Bohnen

  • grobgemahlenen grünen Bohnen

  • gemahlenen grünen Bohnen

  • Pulver

  • Kapseln

  • Tabletten

  • Drinks

Die letzten vier zählen zum grünen Kaffee-Extrakt.

Grüner Kaffee als Ergänzung in Getränken und Essen

Wer nun glaubt, den grünen Kaffee kann man nur trinken oder als Tablette zu sich nehmen, der irrt. Wie beim gerösteten Kaffee kann auch die rohe Bohne Getränke und Mahlzeiten verfeinern. Inzwischen gibt es sogar Schokolade und Kaugummi mit der grünen Bohne als Zutat.

Hast du grünen Kaffee schon in einem Smoothie probiert?

  1. Löse ca. 2 g grünen Kaffeepulver in 250 ml Wasser auf

  2. Gib einen Esslöffel Honig und einen Spritzer Zitrone dazu

  3. Schneide zwei reife Kiwis (am besten die Sorte golden, da sie milder und süßer schmeckt und den sauren Kaffeegeschmack abrundet) und eine kleine reife Banane in kleine Stückchen

  4. Mixe diese mit dem Kaffee-Wasser-Gemisch gut durch

Fertig ist dein grüner Kaffee-Smoothie. Sehr lecker und gesund!

Doch auch andere Rezepte kann der grüne Kaffee-Extrakt perfekt ergänzen. Ob im Müsli, in einer Sauce oder im Salatdressing – die kleine Wunderbohne passt zu vielen Gerichten.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Greife am besten nach frisch gemahlenen grünen Kaffeebohnen und gehe sicher, dass der Kaffee gut vertragen wird – etwa durch Rezensionen oder Empfehlungen.

Beim grünen Kaffee-Extrakt kann es leider schnell passieren, dass du kein reines Produkt kaufst. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe verrät, ob es sich bei dem Kaffee-Extrakt tatsächlich nur um das grüne Kaffeepulver handelt. Oft wird es vermischt mit Füllstoffen wie Traubenzucker. Auch bei Kapseln und Tabletten ist das nicht selten der Fall. Obwohl in Deutschland die Richtlinien für Kontrollen der Qualität bereits sehr hoch sind und grüner Kaffee ein Naturprodukt ist, gibt es doch den einen oder anderen Hersteller, der mindere Qualität anbietet und andere günstige Präparate untermischt.

Beim Rohkaffee ist ebenfalls auf den Inhalt zu achten. Teilweise wird der Kaffee mit Zusätzen wie kleinere Äste oder Steinchen verkauft. Diese können das Mahlwerk des Kaffeevollautomaten schädigen.

Hoher Preis gleich hohe Qualität?

Selbst ein hoher Preis sagt nicht immer etwas über die Qualität aus. Namhafte Hersteller bieten oft überzeugende Produkte. Trotzdem solltest du dir immer die Liste der Inhaltsstoffe genauer ansehen.

Wo kannst du grünen Kaffee kaufen?

Wenn du in deinem Lieblingssupermarkt nicht fündig wirst, dann wundere dich nicht. Der grüne Kaffee erfreut sich zwar immer größerer Beliebtheit, doch nicht alle Verkäufer haben auf die Nachfrage rechtzeitig reagiert. Erwerben kannst du den grünen Kaffee als Getränk zum Zubereiten oder als Nahrungsergänzungsmittel in:

  • Lebensmittelgeschäften

  • Bioläden

  • Kräuterhäusern

  • Drogeriemärkten

  • Apotheken

  • Onlineapotheken

  • Onlinehandel

Die günstigste Möglichkeit grünen Kaffee zu kaufen, ist sicher die Onlinevariante. Hier hast du Zeit, um unterschiedliche Händler ausfindig zu machen und Preise zu vergleichen. Doch Vorsicht ist geboten! Achte darauf, dass der Kaffee möglichst deutschem Qualitätsstandard entspricht. Hast du dich dagegen für einen ausländischen Anbieter entschieden, wäre es von Vorteil, wenn du dir vor dem Kauf über das Produkt Rezensionen und Erfahrungsberichte einholst.

Bestellst du dagegen in einer Apotheke online, kannst du auch hier erst die Preise vergleichen und hast ein sicheres Produkt. Eine Apotheke oder ggf. ein Handelspartner haben natürlich den Vorteil, dass du stets einen Ansprechpartner vor Ort hast – sollten doch noch Fragen aufkommen.

Fazit

Bereits der uns bekannte Kaffee konnte in den letzten Jahren seinen Ruf kontinuierlich verbessern. Den gerösteten Bohnen wurden von Ernährungswissenschaftlern immer mehr positive Eigenschaften zugesprochen. Der grüne Kaffee schneidet hierbei noch besser ab: Da der Röstvorgang fehlt, bleiben ihm alle Nährstoffe erhalten. Auch ist sein Koffeingehalt, welcher in zu hoher Dosis vermieden werden soll, deutlich geringer. In Kapseln und Tabletten aus dem grünen Kaffee-Extrakt ist der Koffeingehalt sogar so klein, dass er vernachlässigt werden kann.

Achte beim Kauf auf die Qualität, dann kann beim Genießen der gesünderen Alternative nichts mehr schief gehen.

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